Reportage, Österreich 2022
Ob Schnitzel, Rostbraten oder Leberkäse - Fleischgerichte gehören zu den Lieblingsspeisen der Österreicher. Für den Konsumenten ist es jedoch nicht immer leicht zu erkennen, woher das Fleisch auf seinem Teller tatsächlich stammt und wie es produziert wurde - ob in Massentierhaltung im Ausland oder auf einem kleinen Bauernhof in Österreich. Oftmals steckt mehr Tierleid dahinter, als manch einer wahrhaben will. Immer mehr Bauern setzen daher auf Bio und mehr Tierwohl.
Originaltitel: Servus Reportage
Donnerstag | 19.12. | 06:00 Uhr | DF1 |
Freitag | 20.12. | 21:15 Uhr | DF1 |
Samstag | 21.12. | 19:00 Uhr | DF1 |
Sonntag | 22.12. | 04:10 Uhr | DF1 |
Mit einem Fleischkonsum von über 60 kg pro Person und Jahr liegt Österreich weltweit im Spitzenfeld. Doch woher stammt das Fleisch auf unserem Teller und wie wurde es produziert? In einem kleinen Bauernhof in Österreich mit artgerechter Tierhaltung oder doch in Massentierhaltung irgendwo im Ausland? Der Konsument erfährt das in vielen Fällen nicht, selbst wenn er danach fragt und nachforscht. In der Gastronomie etwa muss in Österreich gar nicht angegeben werden, woher das Fleisch kommt. Ebensowenig in einer Metzgerei. Und bei Fleischprodukten im Supermarkt sind die Kennzeichnungen oftmals irreführend. Ein Stück Fleisch, dessen Verpackung eine rot-weiß-rote-Österreich-Fahne ziert, muss nicht zwingend aus Österreich stammen. Und bei verarbeiteten Produkten wie Wurst oder Salami zählt ohnehin der Ort der Wertschöpfung mehr als der Ort, wo der Primär-Rohstoff herkommt. Und selbst wenn das Fleisch aus Österreich stammt, was zum Beispiel durch das AMA-Gütesiegel garantiert wird, sagt das nicht allzu viel über die Art der Tierhaltung aus. Immer wieder werden Skandale zum Beispiel in der Schweinehaltung oder bezüglich Tiertransporten quer durch Europa enthüllt. Warum gelten in Österreich die niedrigsten Standards zum Halten von Schweinen in der EU? Die Tierschutz-Novelle bringt kein Ende des Vollspaltenbodens und auch Kälber-Transporte ins Ausland bleiben. Daran wird auch das geplante Gesetz zur Verbesserung der Herkunftskennzeichnung nichts ändern, warnen Kritiker. Denn es fehlen zwei wesentliche Dinge: Die Kennzeichnung nach der Art der Tierhaltung, und das größte Manko - die Gastronomie macht nicht mit. Und so setzten immer mehr Bauern selbst auf mehr Tierwohl und versuchen Tiertransporte zu vermeiden.