Reportage, Österreich 2021
Die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen hat sich in den letzten hundert Jahren verdoppelt. Das wichtigste sind lebenswerte, gesunde Jahre. Hauptursache für viele Leiden scheint das Alter selbst zu sein. Abhilfe verspricht das so genannte Anti-Aging. Um dieses Versprechen ewiger Jugend hat sich ein Milliardengeschäft entwickelt. Aber was ist wirklich dran an der Verlängerung des Lebens. Was haben Wissenschaftler bisher herausgefunden und wie können wir diese Erkenntnisse nutzen?
Originaltitel: Servus Reportage
Mittwoch | 04.12. | 22:15 Uhr | DF1 |
Donnerstag | 05.12. | 06:00 Uhr | DF1 |
Sonntag | 08.12. | 04:10 Uhr | DF1 |
In der EU liegt die sogenannte durchschnittliche gesunde Lebenserwartung bei Männern bei 64 Jahren, bei Frauen bei 65 Jahren. In Österreich ist die Lebenserwartung mit 57 und 58 Jahren deutlich geringer. Laut Statistik leben Norweger, Schweden, Italiener, Irländer und Spanier 10-15 Jahre länger als Österreicher. Die Industrie ist auf den Anti-Aging-Boom aufgesprungen und bietet in Apotheken, Drogeriemärkten und Supermärkten eine Vielzahl an Produkten an, von Pulvern über Cremen scheint kein Wunsch unerfüllt zu bleiben. Aber halten diese Produkte ihre Versprechen? Altern lässt sich nicht verhindern, aber hinauszögern: Prof. Dr. Markus Metka, Gynäkologe und Präsident der österreichischen Antiaging-Gesellschaft erklärt in einem Modell, wie einfach und billig echtes Anti-Aging ist: Genetische Faktoren wirken sich nur zu 30% auf ein langes und gesundes Leben aus, zu 70% die Epigenetik, also der Lebenswandel. Ernährung, Bewegung, Hormone und Psyche spielen eine weit wichtigere Rolle. Altern werde auch durch viele kleine - "versteckte" - Entzündungsherde im Körper vorangetrieben, gegen die er ein Heilmittel präsentiert, das so billig ist, dass kein Pharmakonzern an ihm interessiert ist, nämlich Gerstenwasser. Neben Experten kommen Menschen zu Wort, die ein hohes Alter tatsächlich erreicht haben und noch körperlich und geistig fit sind. Wie vier Hundertjährige aus dem Pensionistenheim Leopoldstadt, unter ihnen Rosi Mayerhofer, die ihr Geheimnis darin sieht, dass sie immer so gerne in die Berge gegangen ist. Welche Grundsteine können schon früh gelegt werden, was können alle Generationen von den gesunden Alten lernen und zwar schon in jungen Jahren?