Kindermagazin, D 2001
Wer hört mit den Augen?
Autogehupe, Babygeschrei, Baustellen-Lärm. Manchmal wünscht man sich, an einem Knopf zu drehen und alles ist still. Es gibt jedoch viele Menschen, die genau solche unangenehmen Geräusche gerne hören würden, es aber nicht können. Und um diese Menschen geht es Willi heute.
Bei Willis erster Station, der Samuel-Heinicke-Realschule in München, lernt der Reporter Lilli, Lena, Bastian und Phillip kennen. Manche der Schüler der 6. Klasse können mit Hilfe von Hörgeräten noch ein bisschen hören und deshalb auch recht gut sprechen. Aus diesem Grund findet der Unterricht von Lehrerin Katrin Steiner in Laut- und Gebärdensprache statt. Willi versteht: Gebärden, das sind bestimmte Handzeichen, die ein Wort oder ganze Satzteile darstellen und so die Lautsprache ersetzen.
Wie das Ohr funktioniert und wie man herausfinden kann, ob das Organ voll funktionstüchtig ist, erfährt Willi bei den Hörgeräte-Akustikern Marion Zopf und Brigitte Ranzinger. Ohren auf, Willi, jetzt werden deine Lauscher getestet!
Weiter geht's zu Conny und Holger Ruppert. Willi trifft das Geschwisterpaar in einem Studio des Bayerischen Rundfunks, wo gerade Vorbereitungen für die TV-Sendereihe "Sehen statt hören", stattfinden, die Conny in Gebärdensprache moderiert. Conny ist von Geburt an gehörlos. Ihr Bruder Holger kann hören und übersetzt Connys Gebärden für Willi in Worte - und Willis Worte für Conny in Gebärden.
Nach welchen Regeln die Gebärdensprache funktioniert, darum geht es in Connys und Holgers Gebärdensprachschule. Willi ist erstaunt, dass alle Kursteilnehmer gut hören können, wieso sind sie denn hier? Sie wollen die Gebärdensprache lernen, um ihre Freunde und Freundinnen, die sich hauptsächlich mit Gebärden verständigen, besser verstehen zu können. Na dann los mit dem Unterricht! Regel Nr. 1 ist für Willi besonders schwierig zu befolgen: Nichts sagen! Mit den Händen und dem Gesicht sprechen, mit den Augen hören!
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Willi Weitzel (Mitte) mit der Lehrerin Katrin Steiner (stehend) und den Schülern der Münchner Samuel-Heinicke-Realschule. Die Schüler, von links: Lena, Lilli, Bastian und Phillip.