Reportagereihe, Deutschland 2016
Dichte Wälder, urige Wildnis - das Wassertal im Norden Rumäniens ist eine Naturschönheit, die selbst Rumänen kaum kennen. Keine Straße, sondern nur eine Dampfbahn führt in die Wälder dieser Karpaten-Gegend nahe der ukrainischen Grenze - auf fast hundert Jahre alten Schienen.
Es ist die letzte Waldbahn Rumäniens, die noch bis heute der Forstwirtschaft für den Holztransport dient. Seit 2005 wird sie aber auch für touristische Ausflüge genutzt.
Andrei Andreica ist seit anderthalb Jahren Lokführer hier und erlebt bei fast jeder Tour eine Überraschung: ob Bären oder Wildschweine, die die Gleise queren, oder marode Schienen, die bei Tauwetter nachgeben. Im schlimmsten Fall entgleist die Bahn. Gefährlich, denn dann können die Federn der historischen Lok brechen. Jegliche Weiterfahrt wäre aussichtslos.
Richard Ciorba ist landesweit der einzige Schmied, der das Knowhow hat, um die Federn für die historische Waldbahn herzustellen. Seit zwanzig Jahren fertigt sein Familienbetrieb die traditionellen Federn, ohne die die Dampflok nicht mehr fahren könnte. Und trotzdem entdeckt er mit dem Lokführer noch Verbesserungspotential.