Dokumentation
Viele bekannte Museumsobjekte wurden in Kriegen erbeutet oder durch diplomatische Beziehungen und Ankäufe erworben. Inzwischen stellt sich immer häufiger die Frage: Wem gehören diese Schätze?
Der Diamant war Teil der Kronjuwelen des Sultans von Banjarmasin, dem heutigen Süd-Kalimantan in Indonesien. Nach dessen Tod 1859 brachten niederländische Truppen den Stein in die Niederlande.
Dort wurde er zu einem 36-karätigen Rechteck geschliffen und war für die Kronjuwelen der niederländischen Königin bestimmt. Doch er landete im Depot des Rijksmuseums, wo er erst Jahre später ausgestellt wurde. Sollte er nach Indonesien zurückkehren, wem würde er gehören?
Die Reihe "Geraubte Schätze - Wem gehört das koloniale Erbe?" befasst sich mit berühmten Kunstschätzen und Kulturgütern, die durch die Kolonialisierung in den Besitz großer europäischer Museen gelangt sind. Bis heute sind viele Provenienzen unklar, und Rückgabeforderungen der Länder, aus denen sie stammen, mehren sich. In den einzelnen Teilen der Reihe begibt sich der niederländische Journalist Erik Dijkstra weltweit auf spannende Recherchereisen zu Ursprüngen und Herkunftsorten umstrittener Kunstobjekte.
Von | Hans Pool |
Der Diamant war Teil der Kronjuwelen des Sultans von Banjarmasin, dem heutigen Südkalimantan in Indonesien. 1859 brachten niederländische Truppen den Stein in die Niederlande.