Infomagazin, Deutschland 2025
Angst ist eine der stärksten menschlichen Emotionen, soll uns schützen - und doch genießen viele von uns genau dieses Gefühl beim Anschauen von Horrorfilmen. Die körperlichen Reaktionen beim Blick auf Monster, Zombies oder erfundene Massenmörder sind messbar und die gleichen wie bei echter Gefahr: Schwitzen, beschleunigter Herzschlag, schnelle Atmung.
Aber warum tun wir uns das an? Die Psychologie spricht von sogenannter Angstlust: Wir erleben eine intensive emotionale Achterbahnfahrt, nach dem Schrecken folgt die wohltuende Erleichterung - ein Endorphinrausch, der Körper und Geist entspannt. Kein Wunder, dass Grusel seit Jahrhunderten fester Bestandteil unserer Kultur ist. Forschende gehen davon aus, dass wir, wenn wir uns in Sicherheit ängstigen, unseren Umgang mit dem Gefühl der Angst trainieren können. Wie in einer Mini-Expositionstherapie lernen wir, mit dem unangenehmen Gefühl umzugehen, während wir in Sicherheit auf dem Sofa sitzen. Erste Studien des "Recreational Fear Lab" im dänischen Aarhus legen sogar nahe: Wer regelmäßig Horror genießt, entwickelt eine bessere Stressresistenz. Doch auch das Maß ist entscheidend: Wer es übertreibt, riskiert Schlaflosigkeit und Alpträume.
| Regie | Beate Brehm, Florian Heinhold | |

Angstlust beschreibt den Reiz des Horrors, der darin liegt, Furcht und Nervenkitzel in einem sicheren Umfeld zu erleben.