Magazin, Deutschland 2020
Bei einem Dreh des Satire-Kollektivs "Datteltäter" lernt Ronja von Rönne die Moderatorin Esra Karakaya kennen. Sie ist im Wedding aufgewachsen, als Tochter eines türkischen Vaters und einer südkoreanischen Mutter und beherrscht mehrere Sprachen fließend. Trotzdem wird sie nicht ernst genommen, wenn sie nicht Hochdeutsch spricht. "Wir müssen verstehen, dass die Subkulturen der deutschen Sprache Kulturgut sind", sagt Esra, "und dass wir mit unserer Sprache die Welt verändern können." Schon bei den alten Griechen hatten die besten Redner großen politischen Einfluss. Von Debattiererin Lara Tarbuk und der "Berlin Debating Union" bekommt Ronja ein bisschen Nachhilfe in Sachen Rhetorik. "Sprache ist ein Medium der Kooperation", erklärt ihr Philosoph Christian Uhle.
Sie verschafft uns Menschen einen evolutionären Vorteil, weil sie uns bei der Verständigung hilft. In den sozialen Medien bekommen aber oft diejenigen die Aufmerksamkeit, die am lautesten schreien. Die linke Tageszeitung "taz" hält mit schlagfertigen Titelseiten dagegen. Seite-eins-Redakteur Lukas Wallraff lädt Ronja zu einer Titel-Konferenz ein. Aber lässt sich die Wahrheit überhaupt in Worte fassen? Oder liegt sie jenseits der Sprache? Im Buddhistischen Zentrum Lotos Vihara versucht sich Ronja an einer Schweige-Meditation. Was macht es mit Menschen, wenn sie mal nicht sprechen?
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