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Sa, 21.12.
1130 – 1200

ARD alpha

Streetphilosophy
Lass dich verführen!

Magazin, Deutschland 2019

Verführerisch sein will ja jeder irgendwie. Weil es ein schönes Gefühl ist, gesehen und begehrt zu werden. Aber wie geht Verführen überhaupt? Ist das so eine Art Magie oder kann man das lernen? Und ist es überhaupt gut, das zu tun? Darüber spricht Ronja mit Julia Dalia, Fashion-Model und Influencerin, die auf Instagram fast täglich ein neues Foto von sich postet. Wie ist das in der Modewelt: Muss man die Kunst der Verführung beherrschen, um Jobs und Likes zu sammeln? Nein, sagt Julia. Für sie ist Verführung per se etwas Negatives, weil immer eine manipulative Absicht dahintersteckt und jemand auf einen Irrweg geführt werden soll. Manchmal aber fühlt es sich doch gut an, sich auf das Spiel der Verführung einzulassen - im Club zum Beispiel. Bei einer Kinky-Party trifft Ronja den Modedesigner Moritz Danner, der mit seinem NAKT-Label die passenden Outfits für lange Clubnächte entwirft. Viel nackte Haut - trotzdem wirken die Frauen nicht wie unterwürfige Playboy-Bunnys, die sich von Männern anstarren lassen. Wie kommt das? "Weil man hier versteht, dass nackte Haut keine Einladung zur Belästigung ist", sagt Crista Montoya Hammersley, die Ronja auf der Tanzfläche kennenlernt. Im NAKT-Outfit zu tanzen bedeutet für sie Freiheit und Selbstermächtigung. Verführung ist immer auch ein Spiel mit dem Ungewissen, lernt Ronja Rönne bei Philosoph Marco Weimer, da man nie weiß, wie der andere reagiert. Der Verführende stillt auch keine Bedürfnisse, er weckt sogenannte Begehrnisse - er schürt das Verlangen nach Dingen, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie brauchen. Die Plastikwarenvertreterin Konni Laufer ist eine Meisterin darin, Menschen zum Kauf ihrer Produkte zu motivieren. Bei einer Plastikwarenparty in Ronjas Wohnzimmer gibt sie eine Kostprobe ihrer Verführungskunst. Doch worin unterscheidet sie sich von Manipulation? Gute Verführer lügen nicht, sagen die Werbeprofis. Was taugt als Guideline fürs Leben? Wer sind wir und wie wollen wir leben? Fernab vom Elfenbeinturm bringt "Streetphilosophy" die wirklich wichtigen Fragen des Lebens dorthin zurück, wo sie entstehen: auf die Straße, unter die Menschen, in die Dönerbuden und Spätis. Vom Denkerstübchen raus auf die Straßen von Kreuzberg und Neukölln: "Streetphilosophy", mit Jonas Bosslet und Ronja von Rönne.

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