Infomagazin
Die Haut ist unsere Visitenkarte - sie "erzählt" über Alter, Gesundheit, Lebensstil und Herkunft. Sie ist das größte, schwerste und vielseitigste Organ. Doch was tut ihr wirklich gut?
Die Dokumentation "Mein Körper. Meine Haut" geht dieser Frage nach - und zeigt, was für ein beeindruckendes Organ unsere Haut ist, wie wir sie im Alltag oft malträtieren und wie wir kranker Haut am besten helfen.
Lange Zeit wurde die Haut vor allem als "Hülle" betrachtet. Doch sie ist viel mehr, ein Multitalent. Die Haut fühlt, versorgt sich direkt aus der Luft mit Sauerstoff und kann sogar Schallwellen und Geruchsmoleküle wahrnehmen. Sie verbindet uns mit der Welt und ist zugleich Grenz- und Schutzschicht, Biotop, Duftkörper und Objekt der Begierde.
Vor allem ist sie inzwischen ein Statussymbol: Glatte, faltenfreie Haut steht für Jugend, Schönheit, Erfolg. Dafür steht ein Heer von Expertinnen und Experten bereit mit Empfehlungen für Anti-Aging-Produkte mit Säuren, Basen, Enzymen, Vitaminen, Eiweißen. Aber nur wenige Kosmetika haben wirklich einen Mehrwert, sagt die Dermatologin Professor Claudia Borelli vom Universitätsklinikum Tübingen.
Das gleiche gelte für die Tipps vieler Haut-Influencer, die in den sozialen Medien oft eigene Interessen vertreten. Also gleich zum Beauty-Doc, um die Falten wegspritzen zu lassen? In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Botox- und Hyaluron-Eingriffe mehr als verdoppelt. Ein paar Hundert Euro kostet ein "frisches" Gesicht. Doch auch hier warnt die Tübinger Dermatologin: Schlecht gesetzte Filler können jahrelang Probleme machen.
Die Kundinnen und Kunden der Schönheits-Docs werden immer jünger: Gamerin Jasmin Gnu hat ihre Lippen mit Anfang 20 aufspritzen lassen und bereut diese Entscheidung inzwischen. Sie versucht, ihre Fans davon zu überzeugen, dass sie nicht einem unerreichbaren Hautideal entsprechen müssen, wie sie Bilder mit Schönheitsfilter bei Instagram, TikTok und Co. vorgaukeln.
Die Haut ist auch ein Spiegel der Seele: Stress kann die Haut krank machen, sagt der Psychodermatologe Professor Uwe Gieler. Etwa ein Viertel der Deutschen leidet an einer Hauterkrankung wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne oder Allergien. Mithilfe von entzündungshemmender Ernährung, neuen Medikamenten und auch Psychotherapie gibt es gute Chancen, die kranke Haut zu heilen.
Von | Andreas Kegel |
Minimalinvasive ästhetische Eingriffe nehmen immer mehr zu. Hautarzt Dr. Christoph Liebich mit einer Patientin.
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