Alpinismus, Österreich 2019
Die mächtige Pyramide des Erzbergs. Eine Landschaft, die vom Menschen geformt ist. Genauso hat die Landschaft diese Region, die Menschen und ihre Kultur geformt. Eine einzigartige Kultur, die so nur hier entstehen konnte.
Originaltitel: Bergwelten
Berge prägen stets das Leben der Menschen, die zu seinen Füßen leben. Selten aber prägt auch der Mensch das Bild eines Berges so eindrucksvoll, wie in den Eisenerzer Alpen. Aus einer einzigartigen Symbiose zwischen Mensch und Natur entstand hier der sagenumwobene Erzberg. Seit dem Spätmittelalter ernährt der "Steirische Brotlaib" die Bewohner dieser Region. Und seither formen diese aus seinem Fels nach und nach jene mächtige Pyramide, die weithin sichtbar Zeugnis ihres Zusammenlebens ablegt. Über die Jahrhunderte wechseln sich Aufblühen und Niedergang ab, trotzen die Menschen immer neuen Arbeitsbedingungen, Kriegen und existentiellen Krisen. Doch der Berg stand immer "in Ehren", wie die Menschen hier sagen - und ist bis heute der größten Eisenerztagebau Mitteleuropas. Im scheinbar krassem Gegensatz dazu liegt das industrielle Treiben inmitten der prächtigsten steirischen Naturlandschaft und so locken einige der schönsten Klettersteige, Felswände und Bergtouren des Landes jedes Jahr Abenteuerlustige und Bergbegeisterte hierher. Doch wenn diese dann schließlich am Gipfel stehen und vom Pfaffenstein oder der Seemauer über den Leopoldsteinersee hinüber schauen, dann sehen sie kein Bergwerk - dann sehen sie ein Monument der Einheit zwischen Mensch und Natur. Eine Landschaft, die vom Menschen geformt ist, genauso wie die Landschaft ebendiese Menschen und ihre Kultur geformt hat - dann sehen sie von überall her den Erzberg.