Doku-Reihe
Einst war sie die Vollendung Preußisch Arkadiens - wunderschön gelegen am Havelufer: die Sacrower Heilandskirche. Nach dem Mauerbau lag sie auf einmal im Niemandsland. Eine verbotene Zone, die dem Verfall preisgegeben war. Umgeben von Mauer und Stacheldraht war das Gotteshaus für DDR-Bürger unerreichbar hinter dem Todesstreifen und wurde so zum steinernen Symbol des Kalten Krieges. Vom Westen aus konnte man den traurigen Verfall der denkmalgeschützten "Kirche im Niemandsland" nur beobachten, sie aber bis zum Mauerfall nicht betreten. Das wunderschöne Gebäude an der Havelbucht wurde 1844 von Ludwig Persius nach Zeichnungen des Italien liebenden Königs Friedrich Wilhelm IV. gebaut. Der "Romantiker auf dem Thron" vollendete hier seine Vision vom Preußischen Arkadien und schuf mit der Heilandskirche einen romantischen Aussichtspunkt in der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft. Das Gotteshaus wurde im Laufe der Jahre auch zu einem Ort technischer Innovation: Durch eine drahtlose Funkverbindung zum benachbarten Ufer wurde der Glockenturm 1897 zum ersten deutschen "Funkturm". Jahrzehnte später, nach der Grenzziehung am 13. August 1961, verschwand die Kirche hinter der Mauer. Ein geheimnisvoller Ort, um den sich Geschichten über Spionage, dramatische Fluchten und Polit-Skandale ranken.
Von | Jens Arndt |
Einst war sie die Vollendung Preußisch Arkadiens - wunderschön gelegen am Havelufer: die Sacrower Heilandskirche. Nach dem Mauerbau lag sie auf einmal im Niemandsland. Eine verbotene Zone, die dem Verfall preisgegeben war. Das Gotteshaus wurde so zum steinernen Symbol des Kalten Krieges.