Dokumentation, Österreich 2019
Laut einer aktuellen Studie leiden 50 Prozent der Österreicher an Schlafstörungen. Nur 16 Prozent suchen ärztliche Hilfe. Der Rest setzt auf Tabletten, Naturmittel, Alkohol - oft eine Kombination aus allem, eine gefährliche Entwicklung. Alarmierend ist, dass eine aktuelle deutschen Studie nachgewiesen hat, dass auch Kinder und Jugendliche immer weniger und immer schlechter schlafen. Denn das kann die Entwicklung von best. Vernetzungen und Verarbeitungsprozessen im Gehirn beeinträchtigen.
Samstag | 16.11. | 17:00 Uhr | DF1 |
Sonntag | 17.11. | 02:15 Uhr | DF1 |
Ursache für Schlafstörungen bei vielen Teenagern ist der Konsum elektronischer Medien am und im Bett. Das blaue Licht von Bildschirmen, Klingeltöne, Elektrosmog stören die chronobiologischen Abläufe. Immer seltener wird so im Schlaf die wichtige REM - Tiefschlafphase erreicht. Das weißt eine Langzeitstudie der Universität Salzburg nach: Die starken Blauanteile des Lichts machen munter statt müde. In Großbritannien gibt es deshalb in den Schulen regelrechten Schlafunterricht - Unterrichtsmodule, die den Schlaf-Faktor den Kindern altersgerecht erklären und nah an ihren Alltagssituationen spiegeln. Das klingt simpel, ist aber notwendig, weil Alltags- und Freizeitstress der Leistungsgesellschaft generell zunehmen und viele Erwachsene sich gar nicht um ihre eigene Schlafhygiene kümmern können. Schichtarbeit, nicht nur bei Einsatzkräften und Pflegepersonal sondern auch im Dienstleistungssektor nimmt zu und ist der Faktor schlechthin für Schlafstörungen. Studien mit Schichtarbeitern wie Feuerwehrmännern, weisen auf vermehrten Zelltod durch weniger Schlaf in REM Phasen hin. Die Zellalterung wird beschleunigt - auch im Gehirn. Schlafstörungen werden so zu Zivilisationserkrankungen, die sich auch gesamt-gesellschaftlich auswirken.