Recht und Kriminalität, Deutschland 2026
Eine Nacht im Oktober 2022 verbindet die Geschichte zweier junger Menschen auf unheilvolle Weise: Die Studentin Hanna W. (23) wird nach einem Besuch in der Diskothek "Eiskeller" tot in einem Wildbach gefunden. Sebastian T. (20) war in jener Nacht in der Gegend joggen und gerät in Verdacht, sie ermordet zu haben. Es gibt keine Tatwaffe, keine DNA-Spuren, keine Tatzeugen. In einem ersten Indizienprozess wird er schuldig gesprochen, über zwei Jahre verbringt er in Haft. Zwei Familien gefangen in einem Albtraum. Die eine Familie hat ihre Tochter verloren, die andere erlebt, wie ihr Sohn zum Mörder erklärt wird. Im April 2025 hebt der Bundesgerichtshof das Urteil auf. Die Neuverhandlung im Herbst 2025 nimmt eine unerwartet schnelle Wende: Sebastian T. wird freigesprochen.
Mit exklusiven Interviews und einer aufwendigen journalistischen Recherche wird der Kriminalfall nachgezeichnet und es kommen entscheidende Fragen auf: Wie konnten sich Ermittler, Staatsanwaltschaft und die Richterin im ersten Prozess so sicher sein, dass es kein Unfall gewesen sein könnte und die alkoholisierte Studentin nicht betrunken in den angestiegenen Bach fiel? Wie schnell kann man in Deutschland ins Gefängnis kommen, ohne eindeutige Beweise? Aus Verdachtsmomenten werden Urteile - mit Folgen, die eine ganz normale Nachbarschaft und eine ganze Gemeinde auseinanderreißen.
Über zwei Jahre hat die Filmemacherin Meike Pommer zum Fall recherchiert. Ihr gelingt es, diesen True Crime-Fall sensibel in all seinen Facetten zu beleuchten.
| Von | Meike Pommer | |

Strafverteidigerin Rick ist überzeugt: "Das Sebastian etwas mit dem Tod der Hanna W. zu tun haben soll, ist eine Erfindung der Ermittlungsbehörden." Sie legt Revision gegen das erste Urteil ein.
Eine Produktion von Spiegel TV im Auftrag des NDR/SWR. Dreiteilige Serie für zwei Jahre in der ARD Mediathek, Teil 1 im Ersten.
| Montag | 26.01. | 23:05 Uhr | Das Erste |
Tod nach der Disco - Der Eiskeller-Fall Der Jogger in der Nacht |