Kunst und Kultur, Frankreich 2024
Doaa El-Adl ist eine der berühmtesten Karikaturistinnen der arabischen Welt. Ihre politischen und feministischen Zeichnungen sind nicht selten Gegenstand von Polemiken und Zensur. In der Dokumentation gibt die Künstlerin Einblicke in ihr Werk und ihre persönliche Entwicklung der vergangenen 20 Jahre, die auch von der politischen Situation Ägyptens geprägt ist.
Filme über starke, unabhängige Frauen haben in Doaas Heimatland Kultstatus. In dem ägyptischen Kinoklassiker "Al-bab al maftuh" ("The Open Door") aus dem Jahr 1964 führt die Starschauspielerin Faten Hamama mit dem Schlachtruf "Es lebe das freie Ägypten!" eine Revolte der Frauen an. In den frühen 2010er Jahren schien diese Vision während des Arabischen Frühlings Wirklichkeit zu werden. Doch bereits nach kurzer Zeit zerschlug sich die Hoffnung mit der Machtübernahme der Muslimbrüder.
Die Lebensbedingungen der Frauen in Kairo verschlechterten sich zusehends, und Doaa El-Adl - selbst praktizierende Muslima - wurde wegen ihrer Karikaturen der Gotteslästerung bezichtigt. Heute gilt Kairo als besonders frauenfeindliche Stadt. Wie viele andere Frauen fragt sich die Zeichnerin, ob der ersehnte Wandel je eintreten wird.
Trotz der schwierigen Bedingungen arbeitet Doaa El-Adl seit 2007 unablässig und fertigt im Schnitt pro Tag zwei Karikaturen an. Sie sind voller Poesie und sarkastischem Humor und bringen so die Situation der Frauen in der ägyptischen Gesellschaft auf den Punkt.
Regie | Nada Riyadh |
Trotz der schwierigen Bedingungen arbeitet Doaa seit 2007 unablässig und fertigt im Schnitt pro Tag zwei Karikaturen an.
Donnerstag | 24.04. | 00:50 Uhr | arte |
Zeichnen aus Protest Ägypten - Die Karikaturistin Doaa El-Adl |