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Sa, 01.02.
1135 – 1200

NDR

Schrecklich schöne Bausünden - Größenwahn

Architektur, Deutschland 2024

Bausünden verschandeln den Lebensraum der Menschen, insbesondere dann, wenn ihre schiere Größe das Umfeld dominiert. Vom Turmbau zu Babel über den Pariser Eiffelturm bis hin zum Koloss von Prora, dem längsten Gebäude der Welt, erkundet der Film auf unterhaltsame und erhellende Weise die Auswüchse architektonischen Größenwahns, die einen ebenso erschaudern lassen wie faszinieren. Selbst ein Bauwerk wie der Pariser Eiffelturm, der seinerzeit mit seinen über 300 Metern Höhe nicht nur einen unvorstellbaren Höhenrekord brach, sondern auch als Bausünde galt, setzte einen neuen, skandalösen Akzent im Pariser Stadtbild. Savin Yeatman-Eiffel, der Ururenkel des Ingenieurs Gustave Eiffel, zeigt, wie der Turm seither nicht nur seinen Kritikern, sondern auch allen Angriffen von Wind und Wetter erfolgreich trotzt. Vom biblischen Turmbau zu Babel, der im wahrsten Sinne des Wortes eine Bausünde war, über Megaskulpturen bis hin zu den schwindelerregenden Hochhausprojekten der Gegenwart stellt die Dokumentation auch die Frage nach dem Sinn solcher Konstruktionen. Warum wird immer höher gebaut? Dabei strebt der architektonische Größenwahn nicht nur in die Höhe, sondern manchmal auch in die Länge: Der Koloss von Rügen erstreckt sich über knapp fünf Kilometer und galt als längstes Gebäude der Welt. Die Nationalsozialisten errichteten ihn in Prora als Kraft durch Freude-Seebad. Bis zu 20.000 Menschen sollten hier gleichzeitig Urlaub machen können. Heute befinden sich Luxuswohnungen in der Anlage: eine gigantomanische Architektur, die Aufsehen erregt und zugleich befremdet.

Personen

Von Dag Freyer, Ralf Pleger,
Redaktion Ulrike Dotzer

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