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So, 26.01.
1535 – 1615

3sat

7 Gipfel Bayerns: Der Große Arber und der Kleine Arber

Alpinismus, Deutschland 2022

Der Große und der Kleine Arber im Bayerischen Wald teilen eine beeindruckende Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt. Von einem Gipfel blickt man auf den anderen. Wanderwege verbinden sie. Doch seit der Gebietsreform 1972 trennt sie eine politische Grenze: Der Große Arber, mit 1456 Metern der höchste Gipfel des Regierungsbezirks, liegt nach wie vor in Niederbayern. Der 1384 Meter hohe Kleine Arber ist seither der höchste Berg der Oberpfalz. Der Große Arber ist der "König des Bayerischen Waldes", der höchste Berg im Bayerischen Wald und der höchste bayerische Berg außerhalb der Alpen. Heute führt eine moderne Bergbahn zum Gipfel - deswegen ist der Große Arber das größte Familienskigebiet in der Region und im Sommer ein beliebter Wanderberg. Als einziger Gipfel im Bayerischen Wald erreicht der Große Arber die Waldgrenze. Schon allein deshalb nimmt er eine botanische Sonderstellung ein und ist im Winter bekannt durch seine "Abermandl", die schönen und bizarren Figuren, die Schnee und Eis formen. Eine weitere Besonderheit, die es am Großen Arber gibt, sind seine jahrhundertealten Traditionen. Noch immer treiben "Weiderechtler" jeden Sommer ihre Rinder auf die traditionellen Waldweiden, die "Schachten". Diese 500 Jahre alte Kulturlandschaft würde es sonst nicht mehr geben. Geschichte spielt ohnehin eine große Rolle am Großen Arber: In Bayerisch Eisenstein, am Fuß des Bergs, verlief bis zum Fall des Eisernen Vorhangs der Grenzzaun. Damals baute die Bundeswehr zwei Radarkuppeln, um während des Kalten Kriegs den Flugverkehr des "Ostblocks" zu überwachen. Ihre weißen Kuppeln dominieren noch immer den Gipfel des Großen Arber. Direkt gegenüber liegt der Kleine Arber. Er ist der ruhigere und natürlichere der beiden Brüder und auch weitaus unbekannter als der Große Arber. Wer zum Gipfelkreuz will, muss zu Fuß aufsteigen. Und genau das macht den Kleinen Arber aus - seine Ruhe und Unberührtheit. Nicht umsonst liegt dort die Kernzone des Auerwild-Schutzgebiets. Der seltene und scheue Waldvogel liebt die Hänge des Kleinen Arbers. Nur noch wenige Exemplare gibt es von dem prachtvollen Vogel in Deutschland. Sein Federkleid ist besonders - und bei der Balz ein echter Blickfang. Am Fuß des Kleinen Arbers liegt ein Eiszeitrelikt: der Kleine Arbersee. Auf ihm hat sich eine Besonderheit herausgebildet, die schwimmenden Inseln. Als die Arberregion fest in der Hand der Glasherstellung war, wurde der Kleine Arbersee für die Holztrift genutzt. Die beiden Berge mit ihren Besonderheiten erklärt am Großen Arber Biologe Wolfgang Diewald, der den Bestand gefährdeter Pflanzen dokumentiert und sichert. Bauer Ludwig Fritz treibt seine Kühe wie jeden Sommer auf die traditionellen "Schachten", und in Bayerisch Eisenstein erinnert sich Adrian Kreuzer an den Eisernen Vorhang. Am Kleinen Arber sorgt sich Gebietsbetreuerin Anette Lafaire um das Auerwild und versucht, die schwimmenden Inseln vor einer invasiven Pflanze zu retten. Markus Schmidberger hingegen möchte sichergehen, dass Kreuzotter und Feuersalamander auch weiterhin am Kleinen Arber heimisch bleiben. Ob Alpenmassiv oder uralter Zeugenberg: Die Reihe "7 Gipfel Bayerns" erzählt in spektakulären Bildern, was die höchsten Berge der bayerischen Regierungsbezirke auszeichnet, und porträtiert Menschen, die eng mit den Bergen und der Region verbunden sind.

Personen

Von Daniela Agostini

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