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So, 19.01.
1615 – 1700

3sat

Island im Winter
Raue Küsten und ewiges Eis

Folge 2

Land und Leute, Deutschland

Island im Winter bietet atemberaubende Naturschauspiele: Die einsamen Ostfjorde glitzern unter wolkenlosem Himmel, riesige Eisberge schwimmen im Gletschersee Jökulsárlón. Und vom Reynisfjall, dem majestätischen Hausberg von Vík í Mýrdal, schauen Þráinn Sigurðsson und Samúel Alexandersson versonnen ins Tal. Ihre Hütte dort auf dem südlichsten Zipfel Islands soll bald eine ganz besondere Herberge werden: ein Outdoorcamp für Wagemutige. Damit jeder versteht, was die beiden meinen, stürzen sie sich kurzerhand in die Tiefe: mit dem Gleitschirm hinunter in ein Land, das klein ist und doch so viel zu bieten hat. Auf seiner Reise durch Island marschiert das Filmteam auf jahrtausendealtem Eis, sieht fauchende Geysire, zauberhafte Nordlichter, spürt schließlich die gewaltige Kraft des speienden Vulkans Fagradalsfjall und lernt dabei die liebenswerten und originellen Einwohner dieses kleinen Fleckchens Erde kennen. Ragnar Baldvinsson verbringt jede freie Minute draußen. Am liebsten geht er Schneeschuhwandern, einmal rund um den magischen Mývatn-See. Oder er hilft seiner Nachbarin beim Training mit Schlittenhunden. Der Nachwuchs muss ausgebildet werden. Gemeinsam mit den Huskys ziehen sie ihre Kreise in der weißen Wunderwelt. Im entlegenen Osten lebt Denni Karlsson, fast am Ende der Welt. Sein "Wilderness Center" macht seinem Namen alle Ehre. Früher war Denni Werbefilmer, hat in London, Hamburg und Reykjavík gearbeitet. Dann entschied er, dorthin zu gehen, wo seine Sippe herkommt: zurück in die Wildnis. "Die Natur gibt mir Kraft und Inspiration. Es ist eigentlich mein Yoga. So kann ich mich entspannen, beim Spazierengehen oder beim Reiten." In das entlegene Tal fährt kein Bus mehr. Die Töchter von Denni Karlsson müssen mit der alten Seilbahn über eine tiefe Schlucht, wenn sie zu Besuch kommen. Weiter geht es auf der Ringstraße 1 in den Süden der Insel, einer Region voller Naturwunder dicht unter dem nördlichen Polarkreis. Der Süden vereint alles, was eine Islandreise so beeindruckend macht: weite Lavafelder, tiefe Schluchten, den Gletschersee Jökulsárlón und atemberaubende Eislandschaften. Die Isländer sind stolz auf ihre Natur - auf ihre Vulkane, ihre Geysire, ihre Wasserfälle und vor allem auf ihre Gletscher, die überall auf der Insel Spuren hinterlassen haben. Das Problem ist nur: Island taut auf. Auch und erst recht der Vatnajökull, der größte Gletscher Europas. In der Gletscherlagune Jökulsárlón schmelzen die Eisberge vor aller Augen dahin. Dort, sozusagen im "Bauch" eines einstmals gewaltigen Gletschers, kann man dabei zusehen, wie der Klimawandel das ewige Eis bedroht und ein ganzes Land verändert. Der Glaziologe Snävarr Guðmundsson fischt mit seinen Händen eine kleine Eisscholle aus dem glasklaren Wasser des Jökulsárlón. Möwen kreischen, während er den kleinen Brocken im gleißenden Sonnenlicht begutachtet: Er sei ungefähr 600 Jahre alt, stamme also aus einer Zeit, als die Wikinger noch auf Island waren, meint er. Auf der Reise von Myvatn rund um die Insel bis Reykjavík trifft das Filmteam isländische Originale, verrückte Typen und starke Frauen, die das kleine Land zu einem großen Abenteuer machen.

Personen

Von Maik Gizinski, Babette Hnup

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