Reportage, Deutschland 2018
Kushti ist eine traditionelle indische Form des Ringens, deren Ursprung auf das 5. Jahrhundert zurückgeht. Anders als beim modernen Wrestling wird nicht auf Matten, sondern auf einem speziell zubereiteten Sandboden gekämpft. Um erfolgreich zu sein, haben sich die Kushti Kämpfer einem asketischen Leben verschrieben: täglich mehrere Stunden hartes Training, zudem kein Alkohol, keine Drogen, kein Sex und gesunde Ernährung. Ringen hat in Indien, besonders auf dem Land, einen hohen Stellenwert. Viele Sportler verlassen ihre Heimat und ziehen in die Großstädte in der Hoffnung, sich dort ein besseres Leben aufzubauen. Der indische Staat ist an den disziplinierten und gut durchtrainierten Kushti-Kämpfern interessiert, doch die wenigen Arbeitsplätze sind hart umkämpft. Nur wer bei wichtigen Turnieren Siege vorweisen kann, hat gute Chancen bei der Bewerbung. Für den 31-jährigen Nilesh Madale ist daher jeder Wettkampf ein Schritt in Richtung seines Traumjobs als Polizist. In Kürze findet wieder ein wichtiges Turnier statt. Diesmal sogar in seinem Heimatdorf, vor den Augen seiner Familie. Eine doppelte Herausforderung für Milesh. Gerade für die Jüngeren ist er ein Vorbild, dem sie nacheifern. Denn Kushti, jahrelang beinahe in Vergessenheit geraten und von dem westlichen Ringen auf Matten verdrängt, erlebt eine Wiedergeburt. Das Besondere daran: Auch Frauen öffnen sich langsam diesem Sport, der traditionell Männern vorbehalten war. Ein Beispiel dafür ist Shivani, die Tochter von Nileshs Trainer. Auch sie bereitet sich auf Wettkämpfe vor. Während Shivani jedoch erst am Anfang einer professionellen Karriere steht, zählt für Nilesh jeder Tag und jeder Sieg.
Regie | Manuel Fenn |
Kushti ist eine traditionelle indische Form des Ringens. Anders als beim modernen Wrestling wird nicht auf Matten, sondern auf einem speziell aufbereiteten Sandboden gekämpft.
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