Wissenschaft, Deutschland 2020
Verschwörungsmythen über das Coronavirus, Chemtrails oder den Klimawandel haben Hochkonjunktur. Woher kommen sie, warum glauben Menschen daran - und wem nutzen diese Verschwörungstheorien? Die Erde ist eine Kugel, Menschen waren auf dem Mond, und Chemtrails sind simple Kondensstreifen: Für Verschwörungstheoretiker sind das Lügen, die von einer geheimen Elite verbreitet werden, um dunkle Machenschaften zu vertuschen und die Bevölkerung zu kontrollieren. Während die Welt eine der größten Krisen des neuen Jahrtausends erlebt, sind Verschwörungsideologien auf dem Vormarsch. Manche halten Corona für eine Biowaffe, für eine gigantische Lüge der Regierungen oder für ein Instrument der Pharmaindustrie. Im Zuge der sogenannten Gesundheitsdemos demonstrieren sogenannte Querdenker, Reichsbürger und Impfgegner Seite an Seite. Harald Lesch ergründet, warum es offenbar so leicht ist, an eine Verschwörungstheorie zu glauben - und was es so schwer macht, mit faktischen Argumenten dagegenzuhalten. Unsere Überzeugungen sind Teil unserer Identität - und die Psyche hat einige ausgefeilte Tricks, um diese Identität zu schützen. Es sind psychologische Mechanismen, die nur ein Ziel haben: unsere Überzeugungen zu festigen - auch wenn es sich dabei um den größten Unsinn handelt. Das Weltbild von Verschwörungstheoretikern wird bestimmt von Misstrauen - und es beruht auf Angst. Eine leichte Beute für diejenigen, die aus der Angst der Menschen Profit schlagen wollen. Sie verkaufen Harzsäulen gegen Chemtrails, Bergkristalle zur Luftreinigung - und Bleichmittel gegen Krebs oder COVID-19. Ein perfides Geschäftsmodell, das Gewinne in Millionenho?he garantiert - und Menschenleben kostet. Und sie sind nicht die Einzigen, die aus Desinformation Profit schlagen: Die Öl-Lobby hat bereits vor Jahrzehnten aus dem Klimawandel ein Schauermärchen gemacht - und damit dem Planeten nachhaltig geschadet. Harald Lesch knöpft sich in dieser Folge von "Leschs Kosmos" Klimaleugner, Chemtrailer und Corona-Skeptiker vor, er erforscht, was die Pest mit Verschwörungsglauben zu tun hat, und er bricht eine Lanze für die Institution, die sich dem Erforschen der Wirklichkeit verschrieben hat: die Wissenschaft.