Recht und Kriminalität, Deutschland 2018
Am 2. Juli 1998 steigt Andrea B. mit ihrem fast zwei Jahre alten Sohn ins Flugzeug nach Mallorca, um mit ihrem Ex-Freund Marc L. den zweiten Geburtstag des gemeinsamen Kindes zu feiern. An diesem Tag sieht ihre Mutter sie das letzte Mal. Nachdem Andrea B. und deren Sohn nicht wie geplant nach Hause kommen, meldet die Frau ihre Tochter und den Enkelsohn bei der Polizei als vermisst. Doch alle Versuche der Polizei, Andrea B. ausfindig zu machen, verlaufen im Sande. Vier Jahre vergehen ohne einen einzigen Hinweis auf den Verbleib von Andrea B. - bis plötzlich im Mai 2002 ein Anruf bei der Guardia Civil auf Mallorca eingeht. Ein Zeuge meldet, Marc L. habe seine Ex-Freundin getötet. Mit einer solchen Information hätten Ermittler Juan Canedo und seine Kollegen nicht gerechnet. Umgehend wird der Familienvater zu einer Vernehmung geladen - doch Marc L. bestreitet vehement, etwas damit zu tun zu haben. Kommissar Canedo wird das Gefühl nicht los, dass an den Vorwürfen des Zeugen doch etwas dran ist, und so beantragt er bei der Staatsanwaltschaft eine Überwachungsmaßnahme, mit der die Beamten befugt sind, das Telefon des Gastronomen abzuhören. Canedo und sein Team werden Zeuge eines pikanten Gespräches, welches Marc L. mit einer Freundin führt - ist das endlich der Durchbruch in diesem rätselhaften Fall? Februar 2014, Schlangenbad bei Wiesbaden: Der 39-jährige Emanuel B. meldet seine Frau Britta bei der Polizei als vermisst. Er gibt zu Protokoll, er sei geschäftlich in Frankreich gewesen, und seine Frau sei seit seiner Rückkehr nicht mehr auffindbar. Auch ihre Eltern machen sich große Sorgen. Britta ist extrem häuslich und verbringt ihre Zeit damit, das riesige Anwesen, das das Ehepaar sich aufgebaut hat, zu pflegen und immer wieder neu zu dekorieren. Sie hat kaum Freunde und ist extrem auf ihren Mann sowie auf ihre Eltern fixiert. Ein äußerst ungewöhnlicher Vermisstenfall, auch für die Polizei Wiesbaden. Als auch nach Wochen kein Lebenszeichen von Britta kommt, übernimmt Stefan Lange vom LKA den Fall. Er ist sich sicher, dass hinter diesem Fall mehr steckt. Deshalb beantragt er bei der Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbefehl für das Anwesen des Ehepaares. Dabei fällt auf, dass der geflieste Keller im Haus blitzeblank geputzt ist - im Gegensatz zum Rest des Hauses. Ermittler Lange beginnt, mit seinem Team zu recherchieren. Dabei steht Brittas Ehemann im Fokus. Lange kann herausfinden, dass Emanuel B. mehrere sexuelle Beziehungen pflegt. Unter anderem zu einer Prostituierten in Frankreich. Bei seiner Zeugenaussage hatte er von einer perfekten Ehe gesprochen, keineswegs andere Beziehungen erwähnt. Lange ahnt, dass Emanuel B. selbst etwas mit dem Verschwinden seiner Ehefrau zu tun hat, doch das muss er erst mal beweisen können. Sein Team und er werten die Handydaten und Navigationssysteme aus, um ein Bewegungsbild rund um den Tag des Verschwindens von ihm erstellen zu können. Dabei wird deutlich, dass er auf der Fahrt nach Frankreich immer wieder in Feldwege eingebogen ist und an Seen haltgemacht hat. Lange startet daraufhin eine riesige Suchaktion nach Brittas Leiche. Seen werden abgetaucht, Felder und Wälder durchsucht, doch die deutschen Ermittler können nichts finden. Mehr Hinweise liefert allerdings die Überwachungskamera des Anwesens. Hierauf ist Emanuel B. an besagtem Tag zu sehen, wie er mehrmals große Müllsäcke in sein Auto trägt. Lange sieht darin die Beseitigung von Brittas Leiche, und er findet im Haus ein Multifunktionswerkzeug, an dem winzige Blutanhaftungen festzustellen sind. Die Indizien reichen aus, um Emanuel B. anzuklagen.