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Do, 24.10.
0635 – 0720

NDR

Wildes Deutschland
Der Bayerische Wald

Tiere, D 2012

Der Bayerische Wald, ein Stück "Wildes Deutschland" mit einem Nationalpark, der Geschichte schrieb: Als sich in den 1980er-Jahren im Nationalpark Bayerischer Wald der Borkenkäfer außergewöhnlich stark vermehrte und die Nationalparkverwaltung eine Bekämpfung bewusst unterließ, hatte das weitreichende Folgen. Binnen weniger Jahre starben mehrere Tausend Hektar alte, ehemals wirtschaftlich genutzte Fichtenbestände in den Hochlagen ab. Apokalyptische Szenarien boten sich dem Besucher. Zehntausende kahler toter Bäume dominierten den Nationalpark. Vom Ende des Waldes war die Rede, vom "größten Waldfriedhof" Mitteleuropas" und vom Ruin der Tourismusregionen Bayerischer Wald. Viele Skeptiker bezweifelten, ob aus diesen Baumleichen je wieder ein gesunder Wald werden würde. Doch dann geschah das Wunder. Aus dem Werk der Borkenkäfer wuchs ein neuer Wald heran, vielgestaltiger und bunter als es der vorherige Wirtschaftswald je war. Drei Jahrzehnte nach dem Borkenkäferbefall zeigt sich dann aber endlich der Erfolg der Nationalpark-Idee: Natur Natur sein lassen. Die riesigen Mengen toten Holzes vermoderten im Laufe der Zeit. Und damit entstand die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche natürliche Verjüngung der Fichte in diesen Lagen. Genau die Baumarten kehrten ganz von allein zurück, die seit alters her hier gesund gedeihen konnten. Der "katastrophenartige" Zusammenbruch der alten Fichten war deshalb nicht das Ende des Bergwaldes, sondern ein Anstoß zur Entwicklung in Richtung Urwald. Nirgendwo sonst zwischen Ural und Atlantik dürfen sich Wälder auf einer so großen Fläche frei entwickeln, ohne Einwirkungen des Menschen, nur aus eigener Kraft und allein nach den Gesetzen der Natur. Im Gang der Jahreszeiten gibt die aufwendige Dokumentation einen Einblick, auf welche Art und Weise sich die Veränderung des Lebensraumes auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirkt. So profitieren vor allem die lichthungrigen und Wärme liebenden Organismen von der Situation. Zu ihnen zählen Pflanzen und Tiere, die alles verwerten können, was von den toten Bäumen übrig bleibt. Das sind Käfer, Schmetterlinge, Flechten und Moose. Auch Vogelarten wie der Fitis, die am Boden brüten, schätzen die Auflichtung des Waldes. Selbst der Wespenbussard kann hier ungehindert nach seiner Nahrung Ausschau halten: Insekten, die ihre Nester in die Erde bauen. Und die umgestürzten Stämme dienen nicht nur als Versteck, das tote Holz vermodert allmählich und wandelt sich selbst zum Keimbett für eine neue Waldgeneration. Der Film zeigt, wie es im einstigen Wirtschaftswald zur "Katastrophe" kam und wie daraus inzwischen der "Urwald von morgen" heranwächst, wie perfekt hier Werden, Wachsen und Vergehen ineinandergreifen.

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