Dokumentation, Deutschland 2024
Die Europäische Sumpfschildkröte war einst weitverbreitet, heute ist sie Deutschlands seltenstes Reptil. Sie lebt in Flussauen und Sümpfen - manche behaupten, auch in Bayern. Unumstritten ist, dass ihr Lebensraum für den Klimaschutz äußerst wertvoll ist. Feuchtgebiete speichern große Mengen an Kohlenstoff und spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Andererseits polarisieren sie auch - nicht nur wegen der Angst vor Stechmücken.
Eine besonders konfliktträchtige Region in Bayern ist das Donaumoos. Es ist das größte Niedermoor Süddeutschlands. Es wurde vor rund 200 Jahren trockengelegt und ist heute Bayerns größtes Kartoffel-Anbaugebiet. Nun soll es wieder vernässt werden. Markus Söder hat die Wiedervernässung bereits vor drei Jahren zur Chefsache gemacht und 200 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Doch so richtig in Gang kommen will sie nicht - auch wegen des Widerstands der Landwirte. Das Problem: Zu viel Nässe und Kartoffeln vertragen sich nicht.
Im Grenzgebiet zu Frankreich nimmt das Renaturierungsprojekt hingegen Fahrt auf. Die ersten Schildkröten-Babys sind bereits geschlüpft. Sie sollen, wenn sie "erwachsen" sind, zu einem ausgewogenen Ökosystem beitragen. Sie übernehmen dann die Rolle einer Art "Gesundheitspolizei" in den Sümpfen und Flussauen. Zugleich sollen die beim Menschen so beliebten Tiere wieder zu mehr Akzeptanz ihres eher unbeliebten Lebensraums führen.
Andere Personen | Autor: Susanne Roser, Kontakt: Johanna Walter |
Kathrin Theissinger und Jean-Yves Georges betreuten ein Wiederansiedlungsprojekt der Europäischen Sumpfschildkröte.
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