Dokumentation, Deutschland / Österreich 2023
Josef Kohout ist der der erste homosexuelle KZ-Häftling, der seine Geschichte öffentlich macht - und um Anerkennung kämpft. Die Dokumentation beleuchtet die Verfolgung queerer Menschen in der Nazi-Zeit - und den Umgang mit dieser Verfolgung in der Zeit danach.
Wien, Ende der 60er Jahre: Unter strenger Geheimhaltung erzählt Josef Kohout dem Autor Hanns Neumann von seiner Zeit in der Hölle. Wie Tausende andere schwule KZ-Häftlinge mit dem rosa Winkel gebrandmarkt, wird Kohout fünf Jahre lang in zwei Konzentrationslagern gedemütigt und gequält. Kohout überlebt - auch, weil er sich in ein System aus sexueller Ausbeutung fügt. Dennoch wird Kohout nach 1945 jegliche Entschädigung als NS-Opfer verweigert. Der Grund: Homosexuelle Männer gelten in Österreich ebenso wie in Deutschland weiterhin als Kriminelle. Kohout wird Zeit seines Lebens gegen dieses Unrecht ankämpfen - vergeblich.
Die Dokumentation zeigt, wie die Nazis die queere Subkultur, die in den 20er Jahren vor allem in Berlin aufgeblüht ist, brutal zerstören - und wie Verfolgung und Diskriminierung nach der NS-Diktatur weitergehen. Dabei spürt der Film auch dem bisher wenig beachteten Schicksal queerer Frauen in der NS-Zeit nach.
Basierend auf den Erinnerungen Josef Kohouts erscheint 1972 das Buch "Die Männer mit dem rosa Winkel". Der erste Erfahrungsbericht eines schwulen KZ-Insassen wird zum Schlüsselwerk der zweiten schwul-lesbischen Bewegung. Der rosa Winkel wandelt sich durch Kohout vom Stigma zum Zeichen der frühen Pride-Bewegung.
Regie | Fritz Kalteis |
Weltweit ist nur ein rosa Winkel erhalten, der mit einer konkreten Person verknüpft werden kann: jener von Josef Kohout aus dem KZ Flossenbürg. So kennzeichneten die Nazis homosexuelle Häftlinge.
Donnerstag | 18.07. | 20:15 Uhr | arte |
Verbotenes Begehren Margarethe und Leonie |
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Donnerstag | 18.07. | 20:55 Uhr | arte |
Verbotenes Begehren Der Mann mit dem rosa Winkel |
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Sonntag | 28.07. | 06:00 Uhr | arte |
Verbotenes Begehren Margarethe und Leonie |