Anzeige

Mi, 08.05.
2200 – 2245

rbb

Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz
1933-1939

Folge 1

Geschichte, D 2019

Die Hobbyfilmer besuchten den Berliner Zoo und durchstreiften das Havelland, sie filmten im legendären "Wintergarten"-Varieté und zur Kirchweihe in der Prignitz. Sie hielten die ersten Schwimmversuche der Tochter im städtischen Flussbad in Perleberg fest und hatten die Kamera bei der Hochzeitsreise im Paddelboot auf der Oder dabei. Doch bei aller Privatheit: die Politik ist allgegenwärtig in den Aufnahmen der Amateurfilmer: Beiläufig blitzt das NSDAP-Parteiabzeichen am Revers, auf jedem öffentlichen Gebäude, an jedem Ausflugsdampfer auf Havel oder Spree weht die Hakenkreuzfahne - und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Nazi-Aufmarsch mit Marschmusik und Militärparade. Der erste Teil der Dokumentation von Jan Lorenzen "Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz" erzählt die Jahre von 1933 bis zum Kriegsbeginn 1939. Er erzählt von einem Land, das glaubte, glücklich zu sein, von Menschen, die sich ihrer Nähe zum NS-Regime noch nicht schämten, von Familien, die Ausflüge machten und Feste feierten und von einer nahenden Katastrophe nichts zu ahnen scheinen - und das, obwohl der Nationalsozialismus in fast allen Aufnahmen präsent ist und auch der Krieg sich in vielen Bildern ankündigt: In den paramilitärischen Spielen der HJ und der Pimpfe, in den Übungen, um die Zivilbevölkerung im Umgang mit Brandbomben zu schulen, oder in Volksfesten, wie dem 800-Stadtjubiläum von Perleberg, das unweigerlich in einer militärischen Parade endet. Bei aller scheinbaren Leichtigkeit entsteht das bedrückende Bild einer Gesellschaft auf dem Weg in einen Krieg, der alles verändern wird, durchdrungen vom Geist des Nationalsozialismus.

Personen

Von Jan N. Lorenzen

Weitere Episoden

Mittwoch 08.05. 22:00 Uhr
rbb
Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz
1933-1939 
Folge 1
Mittwoch 08.05. 22:45 Uhr
rbb
Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz
1939-1945 
Folge 2