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Di, 20.01.
0010 – 0135

arte

Eine Kindheit in Lesotho

Dokumentarfilm, Deutschland / Frankreich / Lesotho 2025

Mit "Eine Kindheit in Lesotho" schafft Lemohang Jeremiah Mosese einen Dokumentarfilm über seine Rückkehr in eine namenlose Heimatstadt. Es ist keine Spurensuche, sondern ein Dialog mit dem eigenen Ich - erzählt in bruchstückhaften Erinnerungen und Bildern von traumwandlerischer Schönheit. Durch Figuren wie den Marionettenspieler, der die Zeit anhält, den Marktverkäufer als Hüter vergessener Träume oder den alten Bauern, der "Schatten sät, um Licht zu ernten", holt Mosese Verdrängtes ans Licht: eine Kindheit zwischen Armut und Widerstand, zwischen den staubigen Spielplätzen seiner Heimat und den kalten Asphaltstraßen des Exils, die seine Identität prägten. Im Zentrum steht die Mutter - eine Figur der Beharrlichkeit, die ihm mit Geschichten von Heiligen Halt gab. "Sie ließ meine Kindheit für mich lebendig werden, damit ich mich nicht verliere", zitiert der Film ihre prägende Rolle. Doch "Eine Kindheit in Lesotho" ist mehr als die Aufarbeitung eines Exilschicksals. Es ist eine Klage um eine Stadt und ihr Volk, gefangen zwischen der Last der Erinnerung und der Unausweichlichkeit von Verlust. Gleichzeitig feiert Mosese das Kino als Ort, an dem Vergängliches Beständigkeit gewinnt. Ein Werk von melancholischer Schönheit, das persönliche Geschichte in kollektive Poesie verwandelt.

Originaltitel: Ancestral Visions of the Future

Personen

Regie Lemohang Jeremiah Mosese

Hintergrund

"Eine Kindheit in Lesotho" hat bereits eine interessante Festivalkarriere hinter sich, denn er hatte Weltpremiere auf der Berlinale 2025 mit einer Sondervorführung und wurde beim Festival "Cinéma du réel" in Paris, beim International Film Festival Amsterdam , beim Montreal International Documentary Festival und dem Durban International Film Festival gezeigt.