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Mi, 14.01.
2305 – 0040

arte

Weiße Nächte

Melodram, Frankreich / Italien 1957

Der einsame Träumer Mario trifft eines Nachts auf die verzweifelte Natalia, die seit einem Jahr sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Verlobten wartet, und verliebt sich in sie. Die beiden schließen Freundschaft und treffen sich auch an den folgenden Abenden. Allmählich sieht Natalia ein, dass die Hoffnung auf die Rückkehr ihres Geliebten aussichtslos ist, und sie beginnt, Marios Zuneigung zu erwidern. Doch dann, in einer Nacht, in der Schnee fällt, nimmt die Geschichte eine tragische Wendung ... Luchino Viscontis Verfilmung der Novelle "Weiße Nächte" von Fjodor M. Dostojewski, im Original in St. Petersburg verortet, ist eine großartig inszenierte, traurig-schöne Liebesgeschichte, der es mit Leichtigkeit gelingt, zu faszinieren und zu fesseln, mit hervorragenden Leistungen aller künstlerisch Beteiligten. Neben den beiden namhaften Hauptdarstellern Maria Schell und Marcello Mastroianni, die ihre Rollen facettenreich und differenziert interpretieren, wirken an dem Film viele Meister ihres Faches mit, wie Giuseppe Rotunno an der Kamera, Komponist Nino Rota und Drehbuchautorin Suso Cecchi D'Amico. Die Nebenrolle des verreisten Geliebten bekleidet überdies Jean Marais. Als filmisches Kleinod, einzigartig in seiner Inszenierung und betörend in seiner schlichten Schönheit, fasziniert der Film, eine italienisch-französische Koproduktion, mit bezaubernder Optik, dramaturgischer Feinheit und wunderbarer Musik. Der Film nahm 1957 am Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig teil und gewann den Silbernen Löwen. Weitere Preise folgten.

Originaltitel: Le notti bianche

Personen

Besetzung Marcello Mastroianni Mario
Maria Schell Natalia
Jean Marais Geliebter
Marcella Rovena Wirtin
Maria Zanoli junge Frau
Dirk Sanders
Clara Calamai Prostituierte
Lys Assia
Elena Fancera Kassiererin
Regie Luchino Visconti
Drehbuch Suso Cecchi D'Amico, Luchino Visconti
Kamera Giuseppe Rotunno
Musik Nino Rota
Produzent Franco Cristaldi
Andere Personen Autoren: Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Schnitt: Mario Serandrei

Hintergrund

Luchino Visconti (1906-1976) begann seine Filmkarriere als Assistent von Jean Renoir und war im italienischen Nachkriegskino einer der wichtigsten Vertreter des Neorealismus. Er schuf Kino-Meisterwerke, die gleichermaßen durch ihre formbewusste Inszenierung wie durch ihre brillante Gesellschaftsanalyse in die Filmgeschichte eingegangen sind.