Dokuspiel, Deutschland 1972
"Am Ende seines Lebens gab der ehemalige Hofkoch und Geschäftsmann Th. Hierneis seine Memoiren an seine Zeit als Kücheneleve in der Hofküche Ludwig II. heraus. Die Erinnerungen gestatten einige interessante Einblicke in die Natur des Dienens und sind ein Dokument darüber, wie man 'ehem. Hofkoch' wird. Dieser Film ist auch ein Beitrag zur Tradition des deutschen Mittelstandes in der Provinz", so der Vorspann von Hans Jürgen Syberbergs Film, der sich auf die Figur und die Geschichten des Theodor Hierneis stützt und dessen Erinnerungen durch Berichte und Dokumente aus dem Umkreis der Diener und Hoflakaien ergänzt.
Der geheimnisumwobene Märchenkönig Ludwig II. war in den letzten Jahren seines Lebens fast nur mehr mit Domestiken in Kontakt. Es gibt wohl kaum einen Monarchen, über den es so viele authentische Zeugnisse aus der Welt der Diener gibt. Gerade die ungewohnte Perspektive "von unten" bietet Informationen voller Witz, Bosheit und Intimität, ohne dabei jedoch die Würde der Personen zu verletzen.
| Besetzung | Walter Sedlmayr | Theodor Hierneis |
| Regie | ||
| Andere Personen | Kontakt: Carlos Gerstenhauer | |

Theodor Hierneis (Walter Sedlmayr) besucht als erfolgreicher Unternehmer noch einmal die Stätten seines ehemaligen Wirkens und erzählt dabei aus seinen Erinnerungen. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
Für Syberberg ist der Werdegang seines Protagonisten vom Kücheneleven zum Hofkoch und späteren Geschäftsmann prototypisch für die Mittelstands-Tradition in der deutschen Provinz. Syberberg, einer der eigenwilligsten und zeitweise umstrittensten Filmemacher des deutschen Kinos, setzte die Erinnerungen formal als eine Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm in Szene: Theodor Hierneis alias Walter Sedlmayr besucht als erfolgreicher Unternehmer noch einmal die Schauplätze seines Lebens - die Prunkschlösser Linderhof und Neuschwanstein sowie das Berghaus Schachen, die Linderhof-Grotte und die Runding-Hütte. "Theodor Hierneis oder: wie man ein ehem. Hofkoch wird" entstand im Auftrag des BR und wurde mit dem Bundesfilmpreis in Gold ausgezeichnet, Walter Sedlmayr erhielt die gleiche Auszeichnung für seine außergewöhnliche Schauspielkunst.