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Vom Impfstoff zur Krebstherapie
Die RNA-Revolution
Dokumentation, Frankreich 2023
Die Entwicklung mRNA-basierter Covid-19-Impfstoffe ist einem wissenschaftlichen Durchbruch zu verdanken, der mehr als 60 Jahre zurückliegt: der Entdeckung der Boten-RNA. "Vom Impfstoff zur Krebstherapie - Die RNA-Revolution" erzählt die wenig bekannte Geschichte des von den späteren Nobelpreisträgern François Jacob, Jacques Monod und André Lwoff gelegten Meilensteins, der eine neue Ära in Wissenschaft und Medizin einläutete.
Das Wissen um den Strang, der Baupläne aus dem Zellkern hinaus zu den Ribosomen transportiert, sodass diese lebenswichtige Proteine herstellen können, wurde bald von zahlreichen Forschenden aufgegriffen. Viele von ihnen wurden später für ihre Arbeit gefeiert, mussten anfangs allerdings Rückschläge hinnehmen und sich gegen zahlreiche Widerstände durchsetzen. Die großen Pharmaunternehmen lehnten die innovative Technik, die ihnen später Milliarden einbringen sollte, zunächst mehrfach ab.
In Europa und Nordamerika spricht Regisseur Raphaël Hitier mit Pionierinnen und Pionieren der mRNA-Technologie über Zweifel, Hürden und glückliche Zufälle - so spielten spontane Gespräche am Kopierer bereits eine ebenso wichtige Rolle wie Laborexperimente.
Der Dokumentarfilm zeigt Menschen wie Katalin Karikó, Ugur Sahin und Andrew Geall im unermüdlichen Einsatz für den medizinischen Fortschritt - ob in der HIV-, Krebs- oder Covid-Forschung. Ihre Berichte erlauben Blicke hinter die Kulissen ihrer Disziplinen und zeigen, dass wissenschaftliche Erfolge nicht zuletzt davon abhängen, der Skepsis Anderer zu trotzen oder auch mit spärlichen Mitteln arbeiten zu können.
Personen
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Die Technik ist Vorbote einer medizinischen Revolution: der personalisierten Krebstherapie. Und es zeichnet sich somit auch eine Umgestaltung der Pflegekette ab.
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Mit dem für die DNA entwickelten Lipofectin wird Robert Malone (nicht im Bild) seine RNAs in die Zellen einschleusen können.
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Im Jahr 1989 arbeitet Phil Felgner als Chemiker in einem großen Pharmaunternehmen, dem die Innovationen ausgegangen sind. Als er aufgefordert wird, neue Produkte zu entwickeln, findet er die Inspiration in seiner Küche.
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Im Jahr 2005 ist der kanadische Biochemiker Pieter Cullis bereits der Rockstar unter den Lipidforschern. Er hat zu dieser Zeit gerade eine Erfindung gemacht, die für den Impfstoff gegen Covid entscheidend sein wird.
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Der US-amerikanische Virologe, Immunologe und Molekularbiologe Robert Malone ist Ko-Autor von Pionierstudien zur Entwicklung der Lipofektion mit mRNA, einer wesentlichen Technik bei späteren mRNA-Impfstoffen.
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Zusammen mit dem US-amerikanischen Immunologen Drew Weissman entdeckte die ungarische Biochemikerin Katalin Karikó die Möglichkeit, durch Nukleosid-Modifikation die Immunogenität von RNA zu unterdrücken.
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1965 erhalten François Jacob, André Lwoff und Jacques Monod den Nobelpreis für Medizin für ihre Arbeit über die ?genetische Regulierung der Synthese von Enzymen und Viren?: der Beginn dessen, was sie später als Messenger-RNA bezeichnen werden.
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Drew Weissman, Immunologe an der University of Pennsylvania, demonstriert im Labor die Schwierigkeiten bei der Entwicklung: Es ist das Uridin, ein Bestandteil der RNA, das Probleme bereitet.
Vom Impfstoff zur Krebstherapie