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Mi, 17.12.
2245 – 0020

arte

Die Linie

Drama, Belgien / Frankreich / Schweiz 2022

Die Beziehung zwischen Margaret und ihrer Mutter Christina war schon immer kompliziert. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Christina erst 20 war, als sie schwanger wurde, und ihre ersehnte Karriere als Solistin damit ein Ende nahm. Schon im Mutterleib gab Margaret härtere Stöße als ihre kleinen Schwestern, heißt es immer wieder auf Familientreffen. Marion, der jüngsten Tochter, wird ein solcher Groll erspart. Doch auch ihr gegenüber spart die Mutter nicht mit Kritik und setzt sie mit 12 Jahren unter Druck, ihr künstlerisches Talent nicht wie ihre Schwester zu verschwenden. Als Margaret bei einem ihrer regelmäßigen Wutausbrüche der Mutter eine heftige Ohrfeige verpasst, nimmt alles eine dramatische Wendung. Christina muss ins Krankenhaus, ein schwerer Hörverlust wird diagnostiziert. Ihren Beruf als Klavierlehrerin, den sie immer als mageren Trost für ihre verpasste Karriere ansah, muss sie nun auch aufgeben. Margaret wird von ihrer Mutter angezeigt und muss ein dreimonatiges Kontaktverbot einhalten, das ihr auch die Annäherung an das Haus der Familie auf weniger als 100 Meter verbietet. Den 100-Meter-Umkreis malt Marion mit blauer Farbe um das Haus herum: So will sie gleichzeitig ihre Mutter und ihre Schwester schützen, die vom Hörverlust der Mutter noch nichts weiß. An dieser Grenze treffen sich Margaret und ihre kleine Schwester von nun an jeden Tag. Margaret motiviert Marion, zu singen, und begleitet sie auf der Gitarre. Mit der aufgezwungenen Distanz verändern sich die familiären Beziehungen. Und mit den herannahenden Feiertagen stellen sich alle besorgt die Frage, ob Margaret und Christina so etwas wie einen Weihnachtsfrieden hinbekommen ...

Originaltitel: La ligne

Personen

Besetzung Margaret
Valeria Bruni Tedeschi Christina
Elli Spagnolo Marion
Benjamin Biolay Julien
India Hair Louise
Dali Benssalah
Regie Ursula Meier
Drehbuch , Ursula Meier, Antoine Jaccoud
Kamera
Musik , , Benjamin Biolay
Produzent Pauline Gygax, Max Karli
Andere Personen Schnitt: Nelly Quettier

Hintergrund

Die Schweizer Regisseurin Ursula Meier entwirft ein zerbrochenes Familienporträt. In der Hauptrolle ist die schweizerisch-belgische Sängerin Stéphanie Blanchoud zu sehen, den Gegenpart spielt die aus Italien stammende französische Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi als selbstbezogene Mutter Christina. Musik ist ein zentraler Bestandteil des Films und begleitet sowohl Momente der Versöhnung als auch Margarets Gewaltausbruch in der Anfangsszene. Der französische Sänger Benjamin Biolay spielt eine kleine Nebenrolle: Margarets Ex und künstlerischen Mentor. Der Film lief 2022 im Wettbewerb der 72. Ausgabe der Berlinale.