Drama, Frankreich 1982
Der französische Finanzexperte Sébastien Grenier führt zusammen mit seiner Frau Anna, einer jungen deutschen Literaturdozentin, ein ruhiges und beschauliches Leben in Zürich, der Stadt des Geldes und der vermeintlichen Neutralität. Doch Grenier hat eine Vergangenheit, von der Anna nichts weiß: Bis vor zehn Jahren war er als Geheimagent für die französische Regierung tätig - ein Lebensabschnitt, den Grenier so weit wie möglich aus seinem Bewusstsein verdrängt hat. Doch eines Nachts taucht aus dem Nichts der Regierungsvertreter Jean-Paul Chance auf: Französische Agenten wurden in Zürich während eines Terroranschlags ermordet, Grenier soll wieder aktiv werden. Sein ganzes Leben steht mit einem Schlag Kopf. Während er, um die Fassade zu wahren, weiterhin als Bankangestellter arbeitet, versucht er, über frühere Kollegen aus Geheimdienstzeiten an Informationen über Chance und seine Hintermänner zu kommen. Grenier traut der Sache nicht. Ist Chance ein Doppelagent, der ihn täuschen will? Warum braucht Paris Grenier gerade jetzt? Noch bevor er herausfinden kann, wer ihn wirklich kontaktiert hat, werden seine alten Verbündeten unter mysteriösen Umständen ermordet. Und es kommt noch schlimmer: Anna, die verdächtigt wird, eine Komplizin der Terroristen zu sein, kommt ebenfalls bei einem Attentat ums Leben. Verzweifelt stürzt sich Grenier in den Kampf gegen seine unsichtbaren Feinde. Allein gegen alle sinnt er auf Rache.
Yves Boisset inszenierte "Der Maulwurf" als düsteren Spionagethriller voller Misstrauen und Verrat. Lino Ventura spielt feinfühlig die Rolle des reaktivierten Spions Grenier, der seinem Widersacher - ebenfalls großartig gespielt von Michel Piccoli - entgegentritt.
Originaltitel: Espion, lève-toi
Samstag | 05.04. | 05:35 Uhr | arte |
Freitag | 18.04. | 01:10 Uhr | arte |
Montag | 28.04. | 14:00 Uhr | arte |
Der reaktivierte Spion Sébastien Grenier (Lino Ventura, re.) misstraut seinem zwielichtigen Auftraggeber Jean-Paul Chance (Michel Piccoli, li.).
Yves Boisset wählte für "Der Maulwurf" bewusst die Stadt Zürich als Drehscheibe für die undurchsichtigen Handlungen von Geheimagenten und Terroristen aus. Gekonnt zeichnete Boisset das undurchsichtige Verwirrspiel der Geheimdienste nach, aus deren Fängen es kein Entrinnen gibt. Der Film besticht durch seine komplexen Charaktere und die eindringliche Musik des Starkomponisten Ennio Morricone, die den Spannungsbogen zusätzlich verstärkt. Lino Ventura, einer der größten französischen Schauspieler seiner Generation, verkörpert den innerlich zerrissenen Grenier mit großer Intensität - Michel Piccoli steht ihm als Widersacher gegenüber.