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Mo, 12.05.
2015 – 2215

arte

Dünkirchen, 2. Juni 1940

Kriegsfilm, Frankreich / Italien 1964

Dünkirchen, 1. und 2. Juni 1940: Sergent Julien Maillat gehört zu einer Gruppe versprengter französischer Soldaten, die am Strand von Dünkirchen zusammen mit den Männern des britischen Expeditionskorps darauf warten, über den Kanal nach England gebracht zu werden. Die deutsche Luftwaffe fliegt ständig Einsätze, die viele Opfer fordern. Die Briten evakuieren zunächst nur ihre Leute; nachdem es Maillat mit Hilfe eines verständnisvollen britischen Offiziers endlich an Bord eines Schiffes geschafft hat, wird dieses von deutschen Bomben getroffen. Maillat gelingt es, wieder an Land zu kommen. Er wagt sich zurück in die Stadt, die bereits unter deutschem Artilleriebeschuss liegt und auch aus der Luft bombardiert wird. Im Bombenhagel trifft er die couragierte junge Jeanne, die sich einredet, ihr Elternhaus werde das Kriegsinferno überstehen, wenn sie darin aushält. Maillat rettet sie vor zwei Kameraden, die in das Haus eingedrungen sind und sie vergewaltigen wollen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die beiden zu erschießen. Nicht nur das belastet ihn fortan; auch der Gedanke, dass er die junge Frau danach allein zurückgelassen hat, ist ihm unerträglich. "Dünkirchen, 2. Juni 1940" schildert ein dramatisches Kapitel des Zweiten Weltkriegs - die Evakuierung alliierter Truppen aus Nordfrankreich. Vom 27. Mai bis zum 4. Juni 1940 wurde der Großteil der britisch-französischen Nordarmeen, rund 330.000 Mann, darunter gut 120.000 Franzosen, unter massiver deutscher Bedrohung nach Großbritannien verschifft.

Originaltitel: Weekend a Zuydcoote

Personen

Besetzung Jean-Paul Belmondo Julien Maillat
Catherine Spaak Jeanne
Alexandre
Jean-Pierre Marielle Pierson
Pierre Mondy
Pinot
Regie Henri Verneuil
Drehbuch Robert Merle
Kamera
Musik Maurice Jarre
Produzent Raymond Hakim, Robert Hakim
Andere Personen Autoren: Robert Merle, Schnitt: Claude Durand

Hintergrund

"Dünkirchen, 2. Juni 1940" zeigt die letzten beiden Tage vor der Evakuierung. Henri Verneuil überzeugt in seinem Kriegsfilm durch zahlreiche Effekte, welche die prekäre und gefährliche Lage der Soldaten am Strand von Dünkirchen hervorheben. Dem Bomben- und Beschusshagel der deutschen Luftwaffe hilflos ausgesetzt versuchen die Männer, die Zeit bis zur Rettung zu überleben. Dabei zeigt Verneuil das Bild eines Kriegsalltags, in dem Tote, Verletzte und ständige Angriffe genauso dazugehören wie Kaffee kochen und Radio hören. Jean-Paul Belmondo beeindruckt als ehrlicher Soldat, der auch im Ausnahmezustand versucht, ein reines Gewissen zu bewahren.