Drama, USA 1961
Nürnberg ist weithin noch eine Trümmerstätte, als der hochbetagte US-amerikanische Richter Dan Haywood einige Zeit nach Abschluss der Verfahren gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher den Vorsitz im Prozess gegen vier ehemalige Juristen des NS-Regimes übernimmt. Chefankläger Lawson nennt das Verfahren einmalig, weil den Angeklagten Verbrechen zur Last gelegt werden, die sie im Namen der damaligen deutschen Gesetze begangen haben.
Unter den Angeklagten zieht Dr. Ernst Janning das meiste Interesse auf sich. Einst ein angesehener Jurist, bleibt er auf der Anklagebank lange stumm. Richter Haywood ist um einen fairen Prozess bemüht; mehr als einmal weist er den Ankläger in die Schranken, umgekehrt lässt er nicht zu, dass der deutsche Verteidiger Hans Rolfe den Zeugen während ihrer erschütternden Aussagen allzu hart zusetzt.
Haywood will die Mentalität der Deutschen verstehen und sich ein Bild davon machen, wie es zu all den schrecklichen Taten kommen konnte; dabei hilft ihm die Begegnung mit der Generalswitwe Bertholt, deren Mann nach dem Krieg zum Tode verurteilt wurde. Als Dr. Janning endlich sein Schweigen bricht, erreicht der Prozess seinen dramatischen Höhepunkt ...
Den historischen Hintergrund des Films bilden die 13 Kriegsverbrecherprozesse, die von 1945 bis 1949 in Nürnberg stattgefunden haben. Maximilian Schell wurde in der Rolle des deutschen Verteidigers zum Weltstar und mit dem Oscar für den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet, ebenfalls Abby Mann für das beste Drehbuch. Beide gewannen auch den New Yorker Filmkritikerpreis.
Originaltitel: Judgment at Nuremberg
Besetzung | Spencer Tracy | Dan Haywood |
Burt Lancaster | Dr. Ernst Janning | |
Richard Widmark | Colonel Tad Lawson | |
Marlene Dietrich | Frau Bertholt | |
Maximilian Schell | Hans Rolfe | |
Judy Garland | Irene Hoffman | |
Montgomery Clift | Rudolf Petersen | |
Alan Baxter | Merrin | |
Regie | Stanley Kramer | |
Drehbuch | Abby Mann | |
Kamera | Ernest Laszlo | |
Musik | Ernest Gold | |
Produzent | Stanley Kramer | |
Andere Personen | Autoren: Abby Mann, Schnitt: Frederic Knudtson |
Der hochbetagte amerikanische Richter Dan Haywood (Spencer Tracy) übernimmt den Vorsitz im Prozess gegen vier ehemalige NS-Juristen.
Den historischen Hintergrund des Films bilden die 13 Kriegsverbrecherprozesse, die von 1945 bis 1949 in Nürnberg stattgefunden haben. Die eigentliche Handlung konzentriert sich auf den NS-Juristenprozess, in dem den Angeklagten unter anderem vorsätzliche Rechtsbeugung im Dienste der Gewaltherrschaft und die Verhängung von Todesurteilen in Tausenden von Fällen vorgeworfen wurde. Dabei ging es Regisseur Stanley Kramer und Drehbuchautor Abby Mann nicht um eine authentische Wiedergabe des Prozessverlaufs oder um personelle Übereinstimmung mit den echten Tätern, sondern um eine Typisierung anhand von Modellfällen.