Brauchtum
Glocken gibt es schon seit mindestens 3600 Jahren: Sie rufen zum Gebet und verkünden den Frieden. Die Dokumentation geht den kulturgeschichtlichen Wurzeln der Klangkörper auf den Grund.
Glocken wurden zu Kriegsgerät verschmolzen und danach Symbol des Wiederaufbaus. Sie vermelden Freude ebenso wie das Sterben eines Menschen. In China wurden Glocken als Folterinstrumente eingesetzt, für Christen sind sie Verkünder von Zeit und Vergänglichkeit.
Es ist nicht der Wohlklang allein, der die Wahrnehmung des Glockenklangs bestimmt, wie die Professoren Bernhard Tschofen, Roland Girtler und August Schmidhofer erläutern. Die Musikhistorikerin Birgit Lodes aus München berichtet von Richard Wagners Plänen, Glocken in seinen Werken einzusetzen, und verrät, wie menschliche Stimmen eine Glocke im Konzert nachahmen können.
Von | Helge Reindl |
"Glocken - Klang zwischen Himmel und Erde", Diese Dokumentation zeigt die Konnotation der Glocke im menschlichen Kulturbild. Otto Erzherzog von Österreich hat mir einmal gesagt: "Wenn ich Glocken höre, weiß ich, dass ich wieder in Europa bin." (Dabei wird die Konstruktion der ersten Glocke in das China 1600 v. Chr. datiert.) Gerade die Glocke ist ein wichtiger Begleiter des Menschen - ?Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze breche ich' (Aufschrift). Warum ausgerechnet eine Glocke? Was berührt sie in der menschlichen Seele? Die Glocke - das Ausrufungszeichen für allerlei? Ist sie nur die Poesie der Kirchtürme? Die Artillerie der Geistlichkeit?