Dokumentation, Frankreich 2022
Es ist der 14. September 1822, als Jean-François Champollion in einem kleinen Dachzimmer in der Rue Mazarine in Paris den Schlüssel zur Übersetzung der Hieroglyphen entdeckt. Mit der Entzifferung der letzten Kartusche hält er endlich das letzte Puzzlestück in der Hand. Der Code ist geknackt - eine jahrtausendealte Zivilisation erwacht zu neuem Leben.
In die Geschichtsbücher ging jedoch nur das Genie ein, dem es gelang, das Rätsel der ägyptischen Schriftzeichen zu lösen. Dabei verbirgt sich hinter diesem Erfolg in Wirklichkeit ein Duo: Die Brüder Jean-François und Jacques-Joseph glaubten gemeinsam an das Unmögliche und erreichten, was Generationen von Forschern vor ihnen vergeblich versucht hatten.
Während der gesamten Arbeit schrieben sich die beiden fast 700 Briefe, die es Ägyptologen und Historikern ermöglichen, den Beitrag des älteren der Champollion-Brüder angemessen einzuordnen. Diese reichhaltige, teils unveröffentlichte Korrespondenz erzählt von den damaligen sozialpolitischen Umständen und der angespannten Lage im Frankreich nach dem Ende des Ersten Kaiserreichs - am Vorabend des "Weißen Terrors" unter Ludwig XVIII.
Auch weitere Figuren spielten eine wesentliche Rolle im Leben der Brüder: ihr Förderer, der Mathematiker und Präfekt des Départements Isère, Joseph Fourier, oder der englische Gelehrte Thomas Young, den eine lebenslange Rivalität mit Jean-François verband.
"Das Geheimnis der Hieroglyphen" erzählt auch von den faszinierenden Erlebnissen Jean-François Champollions, als er gegen Ende seines viel zu kurzen Lebens Tempel und Grabanlagen des alten Ägypten vor Ort erforschen durfte. Innerhalb weniger Jahre gelang es ihm, den Grundstein für die moderne Ägyptologie zu legen.
Regie | Jacques Plaisant |