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Mi, 22.01.
1940 – 2015

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Re:
Zwei Mohnbauern gegen einen Käfer

Reportage

Tschechien ist einer der größten Produzenten von Speisemohn weltweit. 80 Prozent des Mohns wird exportiert. Der Mohnanbau hat in dem kleinen Land eine lange Tradition. Doch der Klimawandel macht den Bauern zu schaffen, in den letzten Jahren war die Mohnproduktion rückläufig. Wie geht es weiter mit Tschechiens blauem Gold? Dieses Jahr hat der Mohn erst Ende Juni, viel später als erwartet, zu blühen begonnen. Landwirt Frantisek Pospisil sorgt sich, weil es im Frühjahr zu trocken war und die Mohnpflanzen nicht kräftig genug sind. Auf vielen Blüten tummeln sich graubraune Rüsselkäfer. "Der Mohn leidet stark unter dem Käferbefall", sagt Pospisil. Seit das Beizen der Samen in der EU verboten wurde, muss er nun regelmäßig gegen die schädlichen Insekten spritzen. Er hofft, die Plage so in den Griff zu bekommen. Ansonsten ist seine Mohnernte in Gefahr. Die Herausforderungen für die Landwirte nehmen zu. Wenig Regen und steigende Temperaturen führen dazu, dass der Mohn nicht gut wächst und anfällig für Schädlinge ist. Seit Generationen schon baut die Familie von Frantisek Pospisil Speisemohn an, nun weiß er nicht, ob er diese Tradition noch lange fortführen kann. 30 Tonnen Mohn will er diesen Sommer ernten - wird er die Ernte gegen Käfer und Wetterkapriolen schützen können? Mohnbauer Jiri Marek setzt auf natürliche Anbaumethoden ohne Chemie. "Wir müssen unsere Böden gesund halten, um gegen Schädlinge gewappnet zu sein", so Mareks Ansatz. Aber auch er hat mit dem Rüsselkäfer zu kämpfen. Der Ertrag dieses Jahr wird zeigen, ob er zukünftig mit der Mohnproduktion erfolgreich sein kann. Trotz dieser Unsicherheiten bleibt der Mohn für Tschechien ein wertvolles Gut - nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch als kulturelles Erbe des Landes.

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