TV-Drama, Deutschland 2018
Auf dem niederrheinischen Gutshof Verhoeven kommen im Jahr 1994 die drei Janssen-Schwestern zusammen, um den 100. Geburtstag der Ältesten zu feiern. Die Jubilarin Hiltrud ist jedoch alles andere als freiwillig angereist. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Martha möchte erzwingen, dass sie nach Jahrzehnten der Funkstelle wieder mit dem inzwischen 84-jährigen 'Nesthäkchen' Betty spricht. Obwohl es vielleicht die letzte Gelegenheit sein könnte, zeigt die strenge Hiltrud wenig Bereitschaft, sich mit Betty auszusöhnen, deren Lebensstil als Haushälterin und heimliche Frau des verstorbenen Gutsherrn Heinrich Verhoeven sie zutiefst verabscheut. Ihn macht die zeitlebens unverheiratete Hiltrud dafür verantwortlich, dass ihr Verlobter, Heinrichs jüngerer Bruder Franz , im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Ihrer Schwester Betty kann die ehemalige Schulleiterin nicht verzeihen, dass sie bei einem Prozess in den 1950er Jahren eine folgenschwere Falschaussage machen musste, um das Ansehen der Familie zu verteidigen. Hiltruds eisige Härte belastet auch das Verhältnis zu Martha, die sich von ihr in wichtigen Situationen alleingelassen fühlte. Als die Studentinnen Annekatrin und Ira das Trio für einen Kurzfilm vor der Kamera interviewen, brechen die alten Wunden wieder auf. Über alle Streitereien hinweg verbindet die Frauen eine jahrzehntelang totgeschwiegene Schuld, der sie sich nun stellen müssen.
Sonntag | 19.01. | 15:05 Uhr | one |
Besetzung | Jutta Speidel | Betty |
Hildegard Schmahl | Hiltrud | |
Gertrud Roll | Martha | |
Benjamin Sadler | Heinrich | |
Matthias Brenner | Jan | |
Anke Retzlaff | Annekatrin | |
Victoria Schulz | Ira | |
Betty | ||
Claudia Geisler-Bading | Hiltrud | |
Caroline Ebner | Martha | |
Charlotte Banholzer | Betty | |
Caroline Hellwig | Hiltrud | |
Nathalie Lucia Hahnen | Martha | |
Anton Rubtsov | Franz | |
Regie | Till Endemann | |
Drehbuch | Heide Schwochow | |
Kamera | Lars R. Liebold | |
Musik | Enis Rotthoff |
Eine Familiengeschichte vor dem Spiegel des 20. Jahrhunderts erzählt der Fernsehfilm 'Wir sind doch Schwestern'. Drei zerstrittene Seniorinnen, die zwei Weltkriege erlebten, an der Liebe verzweifelten und sich einer verlogenen Moral unterwerfen mussten, arbeiten nun ihr Leben auf. Eine zentrale Rolle spielt Benjamin Sadler als Politiker und Gutshofbesitzer: Während die eine ihm die Schuld für den Tod ihres Verlobten gibt, hielt ihm die andere zeitlebens die Treue und verursachte den Bruch mit ihren Schwestern. Die Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans von Anne Gesthuysen besticht durch seine subtil fesselnde Erzählweise, einfühlsam gezeichnete Charaktere und grandiose Schauspielleistungen.