Dokumentation, Schweiz 2012
Eine Naturkatastrophe jagt die nächste, ein Krieg scheint schlimmer als der andere. Gewöhnt man sich an die ständigen Schreckensmeldungen?
Und ist das sogar gut, um angesichts von Krieg und Klimawandel weiterhin handlungsfähig zu bleiben? Oder verschließt man sich emotional nur noch mehr? "NZZ Format" geht der Frage nach, was das "Gewöhnen" an unaufhörliche Hiobsbotschaften zur Folge hat.
Bereits der menschliche Organismus sei eigentlich auf den Umgang mit negativen Reizen vorbereitet, sagt die Neurophysiologin Ursula Koch. In Amsterdam forscht die Kommunikationswissenschaftlerin Dominique Wirz zur Emotionsverarbeitung bei unterschiedlich intensivem Medienkonsum. Und bei "Ärzte ohne Grenzen" zeigt sich, dass Mitarbeitende am Rande eines Kriegsgebietes häufig anders und sogar besser mit geballten Kriseneindru¨cken umgehen können als ein passiver Nachrichtenjunkie beim "Doomscrollen" auf dem heimischen Handyscreen.
Was braucht es, um konstruktiver auf schwierige oder verstörende Meldungen reagieren zu können? Und weshalb beschäftigen sich Aktivisten von "Psychologists for Future" ganz besonders mit der Frage, wie wir lernen können, mit bedrohlichen Klimanachrichten umzugehen?
Der Autor des Films, Sören Senn, bezeichnet sich selbst als nachrichtensüchtig und geht der Frage nach, ob man sein Medienverhalten womöglich ändern und sinnvoller gestalten kann.
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