Dokumentation, D 2022
Uralte Hirtenrufe schallen durch die Morgendämmerung. Einer der spektakulärsten und ältesten Viehtriebe der Alpen steht bevor: Mit 1500 Schafen geht es vom Schnalstal ins Ötztal.
Seit vielen Jahrhunderten schon ziehen Menschen mit ihren Tieren übers Gebirge. "Transhumanz" nennt sich diese Form
der Wanderweidewirtschaft, die von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde.
Der Film begleitet zwei junge Menschen aus Südtirol, die das Erbe ihrer Vorfahren angetreten haben: den 24-jährigen Schafhirten Manuel Götsch und die 29-jährige Sennerin Judith Weger, die mit ihren Rindern und ihrem gerade erst sechs Monate alten Sohn Freddy den Sommer auf einer hoch gelegenen Alm im salzburgischen Pinzgau verbringen wird.
Die größte Herausforderung steht Judith im Herbst bevor. "Höxn Höxn Höxn ..." - mit diesem uralten Ruf wird sie die schweren Milchkühe auf steinigen Pfaden über den 2600 Meter hohen Krimmler Tauernpass locken, zurück ins heimatliche Ahrntal, ein mühsames und teils gefährliches Unterfangen. Sowohl die Sennerin als auch der Hirte hoffen, dass es auch nach ihnen noch lange weitergehen wird mit dieser Tradition, die bereits Jahrhunderte überdauert hat, allen Veränderungen auf der Welt zum Trotz.
Von | Brigitte Kornberger |
In einem langen anstrengenden Tagesmarsch mit vielen Höhenmetern ziehen die Schafe im Herbst heimwärts, vom österreichischen Ötztal zurück ins Südtiroler Schnalstal. Teile der Strecke sind steil und vor allem bei einem Wetterumschwung kann es schnell gefährlich werden für Mensch und Tier. "Transhumanz" nennt man diese Form der Wanderweidewirtschaft, die die UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt hat.