TV-Romanze, Deutschland 2005
Normalerweise kann man die selbstbewusste Münchner Weinhändlerin Sonja Franke nicht so schnell aus der Fassung bringen. Als sie aber ihren Ehemann Heiner in flagranti mit seiner Geliebten erwischt, ist es mit Sonjas Gelassenheit vorbei: Sie steigt in ihren Wagen und braust mit überhöhter Geschwindigkeit davon. Prompt wird die verzweifelte Frau von der Polizei gestoppt, wobei Sonjas gesamter Weineinkauf zu Bruch geht. Da sie wahrlich nicht in der Stimmung ist, den Beamten die verfahrene Situation darzulegen, landet sie vor dem Verkehrsgericht. Dort hat der strenge Richter Alain Mayer den Vorsitz. Da Sonja sich keineswegs einsichtig zeigt, entzieht er der impulsiven Angeklagten für einen Monat den Führerschein. Und so muss Sonja nun mit dem Zug nach Würzburg reisen, um neue Ware einzukaufen. Auch Richter Mayer macht sich per Bahn auf den Weg nach Würzburg, wo er einen wichtigen Vortrag bei einem Juristenkongress halten soll. Wie das Schicksal es will, begegnen sich die beiden - und geraten alsbald in die Bredouille. Denn plötzlich versperrt ein umgestürzter Baum die Bahngleise, der Zug muss für unbestimmte Zeit stoppen. Also steigen die zwei mitten auf der Strecke aus und begeben sich auf eigene Faust in Richtung Würzburg. Für Sonja und Alain wird die Weiterreise zu einer wahren Odyssee, bei der seine Gesetzestreue auf eine harte Probe gestellt wird. Doch auch der rechtschaffene Alain kann ab und zu ein Auge zudrücken, beispielsweise als Sonja ein altes, anscheinend herrenloses Moped "ausleiht", um die Reise fortsetzen zu können. Trotz oder wegen dieser turbulenten Ereignisse kommt sich das ungleiche Paar immer näher; die beiden verlieben sich. Auch für Sonjas Weinhandel zeichnet sich eine Wendung zum Positiven ab, denn sie lernt zufällig Alains Sohn Robert kennen und erfährt, dass Alain einer renommierten elsässischen Winzerfamilie entstammt. Robert, der anders als sein Vater die "Weintradition" der Familie weiterführt, wird Sonjas Geschäftspartner und sozusagen zum Retter ihres durch den Verlust der Weinladung in Bedrängnis geratenen Geschäfts. Alain glaubt nun, Sonja habe sich nur aus Opportunismus an ihn "herangemacht". Als ihr Mann Heiner einen wenig schmeichelhaften Artikel über "Richter Gnadenlos" veröffentlicht, ist für Alain klar, dass Sonja ein falsches Spiel mit ihm spielt. Als wäre das alles nicht Ärger genug, flattert Sonja auch noch eine Anzeige wegen des "entliehenen" Mopeds ins Haus. Und ausgerechnet Alain führt bei dem Verfahren den Vorsitz.
Besetzung | Suzanne von Borsody | Sonja Franke |
Dr. Alain Mayer | ||
Wolf Roth | Heiner Franke | |
Lisa Maria Potthoff | Julia Franke | |
Florian David Fitz | Robert Mayer | |
Janina Hartwig | Hanna Dietz | |
Dr. Boehme | ||
Gabriele Dossi | ||
Michael Gahr | Dr. Bassermann | |
Gilbert von Sohlern | Kellner im Zug | |
Horst Kummeth | Staatsanwalt | |
Hans-Joachim Heist | Kellermeister Ruppich | |
Markus H. Eberhard | Erster Polizist | |
Michael Gordon | Zweiter Polizist | |
Regie | Dietmar Klein | |
Drehbuch | Eva Kummeth, Horst Kummeth | |
Kamera | Thomas Etzold | |
Musik | Robert Schulte Hemming, Jens Langbein |
Sonja (Suzanne von Borsody) versucht ihrem Geliebten Alain (Günther Maria Halmer) zu erklären, dass sie mit dem Skandal-Artikel nichts zu tun hat.
Mit "Liebe hat Vorfahrt" präsentiert Regisseur Dietmar Klein eine temporeiche romantische Komödie. In einer gelungenen Mischung aus Wortwitz und Situationskomik erzählt der Film von den Irrungen und Wirrungen des Schicksals, das einen bisweilen über turbulente Umwege zum Glück führt. In den Hauptrollen glänzen Suzanne von Borsody und Günther Maria Halmer als ungleiches Traumpaar. In weiteren Rollen sind Wolf Roth und Florian David Fitz zu sehen.