Tiere, Deutschland 2021
Wandern die Gämsen bei Kälte und Schnee in den Wald, verbeißen sie Triebe vom Jungwuchs der nachwachsenden Bäume. Für viele bayerische Förster ein inakzeptabler Zustand.
Sie fordern einen stärkeren Abschuss der Gams als bisher. Jäger und Naturschützer dagegen befürchten, dass die Gams in manchen Alpenregionen ausgerottet werden könnte. Sogar das Bundesamt für Naturschutz setzte die Gams 2020
auf die Vorwarnstufe der Roten Liste.
Ein deutliches Alarmzeichen. Wer hat nun Recht? Oder gibt es eine für beide Seiten akzeptable Lösung? Die Gamsexpertin Christine Miller klagt im Film den überhöhten Abschuss der Gämsen in den Staatsforsten an. Rudolf Plochmann, Leiter des Forstbetriebs Bad Tölz, möchte einen gesunden Wald mit Wild. Und die Wildbiologin Wibke Peters erforscht die Lebensraumansprüche der Gams mithilfe der Satellitentelemetrie. Dafür müssen Gämsen gefangen und mit Sendern ausgestattet werden. Im Gebirge, bei Wind und Wetter, keine leichte Aufgabe.
Der Filmemacher Jens-Uwe Heins hat ein Jahr lang Gämsen, Wildbiologen, Jäger und Förster in den Bergen mit der Kamera beobachtet. Die dabei entstandene Dokumentation nimmt den Zuschauer mit in eine zu allen Jahreszeiten zauberhafte Bergwelt. Sie zeigt das Leben der Gämsen von ihren Kindergärten im Sommer bis zu den halsbrecherischen Brunftkämpfen im Winter, wenn die starken Böcke ihre Konkurrenten in atemberaubender Geschwindigkeit die Bergflanken herauf und herunter jagen.
Von | Jens-Uwe Heins |