Musikerporträt, Österreich 2014
Richard Strauss ist einer der letzten "großen" Komponisten des deutschsprachigen Raums. Die Räume der Strauss-Villa in Garmisch geben Einblicke in sein oft widersprüchliches Seelenleben.
Dort hat Richard Strauss einen Großteil seines Werks geschaffen, dort ist alles noch so wie zu seinen Lebzeiten. Bei einem Streifzug durch die Villa begeben sich die Filmemacher auf Spurensuche. Sie sparen auch die fragwürdige Rolle des Musikers in der NS-Zeit nicht aus.
Vor allem die Öffnung des Strauss'schen Familien-Archivs durch Enkel Christian und dessen Schwägerin Gabriele Strauss - der heutigen Archivleiterin - ist eine Sensation. Erstmals werden dort Auszüge aus der Strauss'schen Korrespondenz mit seiner geliebten Frau Pauline sowie die peniblen Tagebucheintragungen seiner letzten 15 Jahre einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht - was neue, fast intime Einblicke erlaubt.
So gelingt es diesem Film, dem Zuschauer den "Menschen" Strauss näher zu bringen, als er es seinem Publikum - selbst als er noch lebte - je gewesen ist.
Die Bedeutung von Richard Strauss (1864-1949) als Komponist der "Salome", der "Elektra" und des "Rosenkavaliers" ist unbestritten; seine Tondichtung "Also sprach Zarathustra" nach Friedrich Nietzsche ging als Filmmusik von Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" auch in die Populärkultur ein.
Von | Barbara Wunderlich, Marieke Schroeder |