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Expeditionen ins Tierreich
Japans wilder Norden - Bären, Wale, Riesenseeadler
Landschaftsbild, Deutschland / Japan 2023
Auf Hokkaido, der nördlichsten Hauptinsel des japanischen Archipels, gibt es eine unbekannte Naturoase, ein Paradies für Wildtiere. Nicht umsonst zählt Shiretoko zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der Nationalpark ist die Heimat von mehreren Hundert Braunbären. Im Herbst sammeln sie sich an Flussufern, um die Lachse auf ihrer alljährlichen Wanderung abzufangen.
Im Winter hingegen erstarrt das Wasser und selbst das Meer gefriert. Dann erreichen ganz besondere Wanderer aus Russland den Norden Japans: Riesenseeadler, die an den letzten offenen Stellen nach Fischen jagen. In spektakulären Kämpfen versuchen sie sich gegenseitig die Beute abzuluchsen.
Unter dem Eis treibt währenddessen ein engelsgleiches Wesen durch das eisige Wasser. Doch es hat eine dunkle Seite, denn es ist ein gnadenloser Miniaturräuber. Die marine Schnecke hat winzige Flügel zur Fortbewegung und sechs Tentakel, mit denen sie ihre Beute schnappt.
Wenn im Frühjahr Schnee und Eis schmelzen, beginnt im Meer vor Hokkaido eine extreme Planktonblüte, die Millionen von Sardellen zur Küste zieht. Die wiederum locken Sturmtaucher aus Australien sowie Finnwale und Orcas an. Der Startschuss für eine Zeit des Überflusses.
Das Schmelzwasser löst im Flachwasser ein weiteres Phänomen aus. Seetang und Seegras wächst explosionsartig, bis zu zehn Zentimeter pro Tag. Die reichen Unterwasserwälder sind die Kinderstube für zahllose Fischarten. Shiretoko und seine Gewässer zählen daher zu den Hotspots der Biodiversität in Japan. Doch wie wird sich das feine Netz des Lebens, das auf das Eis angewiesen ist, in Zeiten des Klimawandels verändern?
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