Reportage, D 2019
Wenn der erste Schnee fällt, ist das für viele im Harz die stressigste Zeit des Jahres: Zehntausende Touristen strömen bei guten Wintersportbedingungen ins Mittelgebirge. Gastwirte, Skiliftbetreiber und Polizei haben kaum mehr eine ruhige Minute. Von früh bis spät sorgen sie dafür, dass die Urlauber Spaß und Erholung finden. Jeder Schneetag ist extrem wichtig. Nur an diesen Tagen wird "richtig" Geld verdient.
"Die Nordreportage" begleitet Gastwirte, Skiliftbetreiber und Polizisten, wenn es im Harz zum ersten Mal in der Saison ordentlich geschneit hat.
Am Bocksberg in Hahnenklee sind Kevin John und Claus-Peter Kunze schon mitten in der Nacht auf der Abfahrtsstrecke. Mit ihrer Pistenraupe präparieren sie die Hänge. Seit Stunden schon laufen die riesigen Schneekanonen, ohne ihren Einsatz ist hier nicht an Skispaß zu denken. Doch dann platzt an einem Anschluss für die Schneekanone ein Wasserschlauch.
40 Kilometer entfernt auf dem Wurmberg wollen Judith Bothe und ihr Team in wenigen Stunden die Gastwirtschaft Rodelhaus öffnen. Sonne und eisige Kälte versprechen ein gutes Geschäft. Das Problem: Bei so viel Schnee kommt kein Lieferant mehr auf den Berg. Und Judith Bothe braucht unbedingt noch Lebensmittel. Auch die Kellnerin ist noch nicht da. Sie ist im Schnee stecken geblieben.
Die Polizeibeamten Martin Schulze und Marcel Huth sind im Oberharz auf Streife, als sie zufällig auf einen Verkehrsunfall stoßen. Vor wenigen Sekunden ist eine Autofahrerin mit ihrem Wagen auf spiegelglatter Straße ins Rutschen gekommen. Der Wagen hat sich mehrfach überschlagen und ist im Wald gelandet. Huth und Schulze müssen die Frau aus dem völlig zerstörten Wagen bergen. Sogar der Rettungshubschrauber muss kommen.
Derweil geht auf den Zufahrtsstraßen Richtung Torfhaus fast nichts mehr. Die Tagesgäste parken ihre Autos direkt an den Straßen, sodass selbst Krankenwagen kaum mehr durchkommen.
Von | ||
Redaktion | Thomas Fischer, Joachim Grimm |