Dokumentation
Proteine - die oft unterschätzten Bausteine des Lebens - stehen im Zentrum einer wissenschaftlichen Revolution. Neue Technologien ermöglichen es, ihre komplexen Geheimnisse zu entschlüsseln.
Forschende weltweit sind überzeugt: Proteine tragen den Schlüssel zu einer besseren Zukunft in sich. In hochmodernen Laboren entwickeln sie neue, künstliche Proteine, auch solche, die uns gesünder altern lassen. Einige Krankheiten könnten bald Geschichte sein.
Ein beeindruckendes Beispiel für die geheimnisvolle Macht der Proteine liefert Ina Koolhaas Revers. Mit 77 Jahren erfreut sich die Weltmeisterin im Kraftdreikampf bester Gesundheit: keine Anzeichen von Demenz, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ihr Wohlbefinden verdankt sie ihrem disziplinierten Training und einer eiweißreichen Ernährung. In einer Studie untersucht die Universität Maastricht den Zusammenhang zwischen Bewegung, Muskelaufbau und Proteinzufuhr im Alter und zeigt, wie entscheidend Proteine für ein aktives, gesundes Leben sind.
Proteine sind Multitalente, die viele lebenswichtige Aufgaben übernehmen: Sie bekämpfen Krankheitserreger, transportieren Sauerstoff und regulieren das Zellwachstum. Professor Bernhard Küster forscht an der Technischen Universität München auf dem Gebiet der Proteomanalyse: "Wenn wir in Zukunft zum Genom auch das Proteom zum Beispiel in erkranktem Gewebe analysieren können, wird das einen Quantensprung in der Diagnostik und Therapie bedeuten."
An der Universität Harvard werden bereits künstliche Aminosäuren entwickelt, die nicht nur eine sekundenschnelle Diagnose von Krankheiten wie COVID-19 ermöglichen, sondern auch die Herstellung hoch präziser Medikamente - etwa gegen seltene Krebserkrankungen.
Proteine könnten die Medizin und unser Verständnis von Gesundheit nachhaltig verändern - und unser Leben grundlegend verbessern.
"WissenHoch2" - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
Von | Berndt Welz |