Dokumentation, A 2023
(aus der ORF-III-Reihe "Erbe Österreich")
Eine warme Wohnung zu haben, schien bis zum Herbst 2022 als selbstverständlich. Doch bevor es Ölheizungen und Gasthermen gab, war das Heizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung.
Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den 1970er-Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das Heizen damit bedeutete einen enormen Aufwand.
Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlagen, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, dort gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten.
Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht.
Von | Andreas, Carola Augustin, Alexander Flatau, Lukas Ignaz Halder |