Dokumentation, Frankreich 2023
Der griechische Künstler Memos Makris war fast ausschließlich als Bildhauer tätig, die in Serbien geborene Zizi Makris experimentierte mit verschiedenen Ausdrucksformen wie Druckgrafik, Mosaik, Weberei, Zeichnung, Collage und Fotografie. Die Werke beider Künstler sind geprägt vom Zeitgeist, von humanistischen Idealen und dem Glauben an den Fortschritt der Menschheit. Mit ihrer Kunst beziehen sie sich auf die großen Themen und Ereignisse des 20. Jahrhunderts: den Kampf gegen den Faschismus, den Holocaust, den Aufbau einer gerechteren, sozialistischen Welt zwischen Widerstand und Kollaboration mit dem Regime, das Zerbrechen dieser Hoffnungen nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956, dem sowjetischen Einmarsch in Prag 1968 und dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989.
Heute, da in vielen Teilen Europas rechtsextreme Kräfte wieder an der Macht sind, totalitäre Bewegungen erstarken und der Krieg in der Ukraine weiter andauert, stellt sich die zentralen Fragen erneut: Was vermag Kunst? Was erschafft sie und wogegen leistet sie Widerstand?
Anknüpfend an die moderne Ästhetik, die diese Künstler in ihrer Auseinandersetzung mit der Geschichte verfolgten, setzt auch der Dokumentarfilm dramaturgische und filmische Mittel auf innovative Weise ein: Dabei entfernt er sich mitunter von historischen Zeitabläufen und arbeitet mit narrativen Brüchen. Durch den Einsatz verschiedener Formate (Super 8, HD, 16mm) und Archivmaterial entsteht ein Raum, in dem die Ereignisse in neuem Licht erscheinen und sich die Erinnerung an die Vergangenheit und ihr Nachwirken bis in die Gegenwart in einem ständigen Spannungsfeld bewegen.
Regie | Timon Koulmasis |