Auslandsreportage
Jungen Erwachsenen in China wurde versprochen: Wer lernt, führt später ein goldenes Leben. Doch nach Jahrzehnten des Aufschwungs steckt Chinas Wirtschaft in einer anhaltenden Krise.
Der Traum vom Aufstieg ist für viele vorbei. Das Wachstum hat sich verlangsamt, das Land ist hoch verschuldet. Hochschulabsolventen arbeiten als Lieferdienstfahrer oder Chauffeure, junge Menschen bewerben sich für den Staatsdienst - aus Mangel an Alternativen.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch, die Unzufriedenheit auch. Viele wollen aussteigen aus dem anstrengenden Wettbewerb im Job und dem Überlebenskampf in den Städten. Sie wollen ihren Lebenssinn neu entdecken. Und was tut der chinesische Staat, um sie zu unterstützen? Das, was er schon vor Jahrzehnten tat: Er wird immer repressiver und beschneidet beinahe jeden Raum für Freiheit.
Wie geht Chinas Generation Z damit um? Wie hat sich das Leben für junge Menschen in China verändert? Wie entwickeln sich Lebensträume, wenn keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr in Sicht sind? Gerät dadurch etwas ins Rutschen, was dem Staat gefährlich werden kann?
Die Filmemacher Marie von Mallinckrodt und Matthias Sdun begleiten junge Menschen in Peking, Shanghai, in abgelegenen Dörfern und einem echten Zufluchtsort für Träumer und Aussteiger. Die Dreharbeiten sind kompliziert, oft überwacht und für die Porträtierten immer ein Risiko. Denn sie stehen unter enormem Druck in einer Diktatur, in der es keine Meinungsfreiheit, sondern viel Kontrolle und Einschüchterung gibt.
Von | Marie von Mallinckrodt, Matthias Sdun |