Dokumentation
Viele Menschen wünschen es sich, aber nur die wenigsten trauen es sich: alles hinschmeißen und dann auf und davon. Familie Meinhard aus der Lüneburger Heide hat es wirklich getan. Sie hat ihren gesamten Besitz verkauft, sich einen alten Omnibus umgebaut und ist mit ihm auf Weltreise gegangen. Auf unbestimmte Zeit. Vater, Mutter und drei Kinder.
Eigentlich hatte Familie Meinhard alles, was man sich erträumt. Axel und seine Frau Kim hatten sich vor einigen Jahren einen alten Bauernhof gekauft, ihn wunderschön saniert und hier ihre drei Kinder heranwachsen sehen. Doch allmählich trübte sich das Idyll. Deshalb ist die Weltreise ist nicht nur Traum, sondern auch Flucht. Die Meinhards wollen dem deutschen Schulsystem entkommen, das nach ihrer Meinung aus Kindern nur Marionetten macht und sie nicht zum selbstständigen Denken erzieht. Auf der Reise unterrichten sie ihre drei Kinder selbst.
Die erste Station auf ihrer Weltreise, nachdem sie Europa verlassen haben, ist Marokko. Doch schon nach drei Tagen im fremden Land bricht die Radaufhängung ihres Busses, Baujahr 1982. Sie sitzen fest und sind auf afrikanische Mechaniker angewiesen, die ihre eigene Art haben, Probleme anzugehen. Eine Geduldsprobe für die ganze Familie.
Dann geht es weiter durch Wüsten und die Gebirgsketter Hoher Atlas. Dabei versuchen die Eltern, den neunjährigen Zwillingen Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Kein einfaches Unterfangen. Die beiden Kinder sind nur ein Jahr zur Schule gegangen. Die 16- jährige Shawnee hat nach acht Jahren der Schule ade gesagt, ohne einen Abschluss. Doch die Meinhards sind sich sicher: Auf ihrer Reise um die Welt werden die Kinder mehr lernen als es in jeder normalen Schule möglich wäre.
Andere Personen | Kontakt: Andrea Wich |