ZDFneo
Tabu - Geheimnisvolle Orte
Dokumentation, D 2023
Was geht auf dem geheimnisumwitterten Militärgelände "Area 51" vor? Warum ist das Naturparadies Grönland bedroht? Wem gehört der sagenumwobene Schatz im Wrack der versunkenen "San José"? "Terra X" erzählt die Geschichte dreier außergewöhnlicher Orte, die aus ganz unterschiedlichen Gründen "tabu" sind, also nicht betreten werden dürfen. Außerdem stellt die Dokumentation Menschen vor, die in besonderer Weise mit diesen Orten verbunden sind. Die "Area 51" in der Wüste von Nevada ist ein streng bewachtes militärisches Testgelände. Darüber hinaus ist sie Projektionsfläche für Visionen, Utopien und Verschwörungstheorien, ein Mekka der Ufo-Gläubigen und Alienfans. Auch der Deutsche Jörg Arnu, der 1995 in die USA auswanderte, beschäftigt sich seit 1998 mit diesem sagenumwobenen Ort. Er war so fasziniert, dass er bis heute geblieben ist. "Für die Leute, die sich jetzt hier mit der 'Area 51' beschäftigen, ist klar, dass es ein totales Tabu ist, in die 'Area 51' eindringen zu wollen. Das hat auch keiner von uns vor. Wir wollen mit legalen Mitteln rausfinden, was da eigentlich so vor sich geht", sagt Arnu. Einer, der tatsächlich weiß, was im Sperrgebiet geschieht, ist der ehemalige CIA-Mitarbeiter T.D. Barnes. Er enthüllt völlig neue Details über die Historie dieses verbotenen Ortes und erläutert die Entstehungsgeschichte der vielen modernen Mythen, die sich um die "Area 51" ranken. Wie an kaum einem anderen Ort prallen auf der Insel Grönland die Konflikte der modernen Welt aufeinander. Auf der einen Seite gibt es noch immer die archaische Schönheit unberührter Natur, auf der anderen Seite droht die Zerstörung durch vielfältige Einflüsse: Globalisierung und Ressourcenhunger, Erderwärmung und Naturzerstörung, die Spätfolgen des Kolonialismus und die Verdrängung indigener Kultur. Dabei könnte ein zentrales Tabu dieser Kultur auch heute noch eine sinnvolle Entscheidungshilfe sein. Die grönländische Sage über Sassuma Arnaa, die Mutter des Meeres, warnt seit Jahrhunderten vor dem Raubbau an natürlichen Ressourcen. "Sie lehrt uns, wie wir unsere Umwelt behandeln sollen. Es ist uns verboten, mehr zu jagen und zu fangen, als wir zum Leben brauchen", erklärt die grönländische Künstlerin und Aktivistin Paninnguaq Lind Jensen. Die Gier der Welt nach Bodenschätzen ist die offensichtlichste Einflussnahme auf das nordische Inselparadies, aber Grönland ist auch besonders stark vom Klimawandel betroffen. Die globale Erwärmung ist dort deutlicher zu spüren als irgendwo sonst auf der Welt. Nicolas Stoll, Glaziologe am Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, ist Teil des internationalen "East Greenland Ice-Core Project". Gemeinsam mit seinen Kollegen bohrt er einen Eiskern durch den nordostgrönländischen Eisstrom. Die Wissenschaftler hoffen, durch das mehrjährige Bohrprojekt den Eisstrom im Kontext des Klimawandels besser verstehen zu können. Sie wollen erfahren, wie das Eis fließt und wie die Eismassen zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen. "Es ist sehr sicher, dass es diverse Kipppunkte auf unserem Planeten gibt - unter anderem das Abschmelzen der Eisschilde", erklärt Stoll. "Wenn solche Kipppunkte überschritten sind, lässt sich eine bestimmte Entwicklung nicht mehr umkehren." In Grönland steht also eine Menge auf dem Spiel. Das Wrack der spanischen Galeone "San José" vor der Küste Kolumbiens: Jahrzehntelang suchten Forscher und Schatzjäger nach dem legendären Schiff mit seiner Ladung, die aus Gold und Edelsteinen bestehen soll, deren Wert auf rund 17 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. 1708 ging das spanische Schiff beim Angriff durch die britische Flotte unter. Da das Wrack in großer Tiefe lag und damit unerreichbar, blieb der Schatz ein Tabuthema unter den involvierten Staaten. Doch als moderne Technik es 2015 schließlich einem US-Bergungsteam im Auftrag der kolumbianischen Regierung ermöglichte, das Wrack zu lokalisieren, entbrannte ein erbitterter Streit. Ein anderes U-Boot-Team behauptet, das Wrack schon in den 1980ern entdeckt zu haben. Damit nicht genug: Auch auf politischer Ebene ist die Situation ungeklärt. Wer hat Anrecht auf den Schatz? Kolumbien, vor dessen Küste das Schiff gesunken ist? Spanien, dessen Galeone den Schatz transportierte? Oder doch die indigenen Bewohner der Regionen, aus deren Minen das Gold und die Edelsteine ursprünglich geraubt wurden?
Weitere Ausstrahlungstermine
Samstag
|
04.01.
|
14:45 Uhr
|
ZDFneo
|
Personen
ZDF/Richard Sako1 / 15
Hartnäckig halten sich Gerüchte über abgestürzte UFOs und Aliens, die auf der Area 51 untersucht werden.
ZDF/Fabian Spuck2 / 15
Der Grönländische Eisschild bedeckt mehr als 80 Prozent der Inselfläche und ist damit fünfmal so groß wie Deutschland.
ZDF/ZDF3 / 15
Logo: "Terra X"
ZDF/Fabian Spuck4 / 15
Der Deutsche Jörg Arnu beobachtet seit über 20 Jahren die Vorgänge am Himmel über der Area 51.
ZDF/Richard Sako5 / 15
Gut 1100 Kilometer nordwestlich von Roswell, New Mexiko, liegt die Area 51, ein Ort so geheim, dass sein Name jahrzehntelang nicht offiziell genannt wurde. So lange der US-Geheimdienst es kontrollieren konnte, tauchte der Ort auf Landkarten nur als "weißer Fleck" auf.
ZDF/Richard Sako6 / 15
Als die San José 1708 versenkt wurde, riss sie vermutlich den größten Schatz der Seefahrtgeschichte mit in die Tiefe: 344 Tonnen Silber- und Goldmünzen und 200 Tonnen Smaragde.
ZDF/Fabian Spuck7 / 15
Das "Back Gate" der Area 51. Dahinter beginnt die Sperrzone.
ZDF/Fabian Spuck8 / 15
Das "Back Gate" der Area 51. Dahinter beginnt die Sperrzone.
ZDF/Fabian Spuck9 / 15
Jörg Arnu beobachtet seit über 20 Jahren die Area 51.
ZDF/Nicolas Stoll10 / 15
Die Sektion Glaziologie am Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ist Teil des internationalen "East Greenland Ice Core Project". Wissenschaftler untersuchen hier den Fluss von Grönlands Eisschild und versuchen herauszubekommen, wie der Klimawandel das Abfließen des Eises beeinflusst.
ZDF/Richard Sako11 / 15
Die San José war eines der modernsten Handels- und Kriegsschiffe ihrer Zeit. Als sie 1708 versenkt wurde, riss sie vermutlich den größten Schatz der Seefahrtgeschichte mit in die Tiefe: 344 Tonnen Silber- und Goldmünzen und 200 Tonnen Smaragde.
ZDF/Richard Sako12 / 15
Eine der ältesten Sagen Grönlands erzählt von Sassuma Arnaa, der Göttin des Meeres. Als die Menschen in der Vergangenheit zu gierig wurden, sinnlos zu viele Tiere jagten und die Meere überfischten, wurde die Göttin zornig. Zur Strafe fing sie alle Meeresbewohner mit ihren Haaren ein und zog sie auf den Grund des Ozeans. Die Menschen hatten nun keine Nahrung mehr, viele verhungerten. Für moderne Aktivistinnen und Aktivisten auf Grönland ist die Geschichte der Meeresgöttin keine angestaubte Sage, sondern ein höchstaktuelles Gleichnis. Sie rechnen damit, als erste Opfer des Raubbaus zu werden, den die Menschheit in den Meeren der Gegenwart betreibt.
ZDF/Nicolas Stoll13 / 15
Das "East Greenland Ice Core Project" betreibt eine Forschungsstation im Nordosten Grönlands. Hier bohren Wissenschaftler zum ersten Mal einen Eiskern durch den nordgrönländischen Eisstrom. Im Verlauf des mehrjährigen Projekts wollen sie erfahren, wie genau das Eis fließt und wie die grönländischen Eismassen zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen.
ZDF/Florian Brückner14 / 15
Die grönländische Aktivistin und Künstlerin Paninnguaq Lind Jensen steht für eine neue Generation junger Inuit, die eine eigene Identität suchen und ihre kulturellen Wurzeln neu entdecken.
ZDF/AP Archive15 / 15
Am 5. Dezember 2015 wurde die San José mit modernster Technik wiederentdeckt. Die Delfingravuren auf den Kanonenrohren sollen die Echtheit des Fundes bestätigen.
Tabu - Geheimnisvolle Orte