Komödie, Deutschland 2017
Berlin 1989, kurz vor der Wende: Während der Schauspieler Otto für seine Theaterrolle als Staats- und Parteichef Erich Honecker probt, kämpft das Regime ums Überleben. Militär und Polizei bereiten sich darauf vor, die Leipziger Montagsdemonstration am Abend mit Gewalt zu zerschlagen.
Um seine schwangere Tochter Anne zu schützen, die sich ausgerechnet an diesem Tag in Leipzig gefälschte Papiere für ihre Republikflucht besorgen will, fasst Otto einen waghalsigen Plan: Er möchte, als Honecker verkleidet, den Schießbefehl zurücknehmen. Die Gelegenheit ist günstig, denn der leibhaftige Staatschef ist den ganzen Tag zur Jagd. Auch andere wollen seine Abwesenheit nutzen: Kronprinz Krenz und Stasi-Chef Mielke, die im Zentralkomitee heimlich einen Machtwechsel vorbereiten. Umso erstaunter sind die Putschisten, als sie plötzlich Honecker vor sich sehen. Otto spielt die Rolle seines Lebens - leider macht ihm aber das unverhoffte Auftauchen von Margot, der heimlichen Herrscherin im Arbeiter- und Bauernstaat, in letzter Minute einen Strich durch die Rechnung.
Unterdessen ist die Stasi seiner Tochter und ihrem Kontaktmann August, der heimlich fürs Westfernsehen filmt, auf den Fersen. Und noch jemanden hat Anne an der Backe: ihren eifersüchtigen Freund Matti. Er möchte sie von ihren Fluchtplänen abbringen - und vor allem von August loseisen.
Besetzung | Erich Honecker / Otto Wolf | |
Anne Wolf | ||
Jacob Matschenz | August Weiss | |
Marc Benjamin | Matti Stein | |
Hedi Kriegeskotte | Margot Honecker | |
Alexander Schubert | Egbert Rauch / Egon Krenz | |
Steffen Scheumann (Shorty) | Boris Kelm | |
Devid Striesow | Harry Stein | |
Stephan Grossmann | Theodor Dombrich | |
Tom Keune | Zweiter Stasimann | |
Peter Rauch | Erster Vopo | |
Christoph Glaubacker | Zweiter Vopo | |
Johannes Richard Voelkel | Erster Stasimann | |
Sebastian Songin | Mann im grauen Anzug | |
Doreen Fietz | Martha Boehse | |
Bettina Koch | ||
Fritz Roth | Schabowski | |
Ulrich Cyran | Willi Stoph | |
Regie | Franziska Meletzky | |
Andere Personen | Kontakt: Harald Steinwender |
"Vorwärts immer!", so lautete das Credo des ehemaligen DDR-Staatschefs Erich Honecker. Unter diesem Titel spielt die Kinokomödie aus der Wendezeit 1989, die eine überraschende Antwort auf die bis heute viel diskutierte Frage findet, wieso es bei der Großdemonstration am 9. Oktober keine Gewalt gab, obwohl Tausende von Polizisten und Soldaten in Kampfbereitschaft versetzt waren. Jörg Schüttauf, Josefine Preuß, Marc Benjamin und Jacob Matschenz spielen die Hauptrollen in der modernen Verwechslungskomödie, die sich vor Ernst Lubitschs Klassiker "Sein oder Nichtsein" verneigt. Gedreht wurde an historischen Schauplätzen wie der Nikolaikirche, dem Grenzübergang an der Bornholmer Straße oder der DDR-Bonzen-Siedlung Wandlitz. "Vorwärts immer!" wurde 2017 mit zwei Bayerischen Filmpreisen prämiert: Franziska Meletzky erhielt den Preis in der Kategorie "Regie". Jörg Schüttauf wurde für seine Doppelrolle in dieser Komödie als "Bester Darsteller" ausgezeichnet.